Paulus hatte im 3. Kapitel klar gezeigt, dass menschliche Titel und Anerkennung in der Arbeit am Reich Gottes unwichtig sind. In den Versen 1–5 führt er die wesentlichen Merkmale eines Dieners Christi an. Zunächst, dass dieser ein Diener Christi ist und weiß, wem er dient. Zweitens, dass er die Arbeit in Treue tut und drittens, die Beurteilung dem Herrn überlässt. Der Herr allein kann den Dienst für Ihn und die Motivation dahinter beurteilen und wird das auch einmal tun. Nicht um zu strafen, sondern um gerechten Lohn zu verteilen, zu loben.
Du lernst hier auch, dass die eigene Beurteilung oft fehlerhaft ist, denn es gilt Jeremia 17,9 auch in Bezug auf dein eigenes Herz. Oft braucht der Gläubige ein ganzes Leben um zu erkennen, was in seinem Herzen ist. (vgl. 5. Mose 8,2)
Ab Vers 6 erläutert Paulus, dass er in Kapitel 3 das Beispiel von Apollos und sich selbst verwendet hat, um den Korinthern einen Grundsatz aufzuzeigen: Der Gläubige hat nichts, dessen er sich selbst rühmen könnte. Wenn er etwas für seinen Herrn tut, so hat er das hierfür Notwendige doch immer erst von Ihm empfangen. (Vers 7) Ja, die Korinther standen in Gefahr, sich auf ihre hervorragenden Gaben etwas einzubilden und arrogant gegenüber den Gläubigen aufzutreten. Paulus muss ihnen zeigen, dass sogar oder gerade die Apostel nichts hatten, dessen sie sich freuen oder womit sie auftrumpfen konnten. Im Gegenteil hatte Gott sie der ganzen Schöpfung als Schauspiel hingestellt, sodass genau diese großen Apostel als schwach, töricht und verachtet galten. Sie erlebten Verfolgung und Leid, während die Welt sie für Dreck achtete. (Vgl. hierzu einmal Gottes Beurteilung seiner verfolgten Diener in Hebr. 11,38!)
Wie ist das bei dir und mir? Wollen wir jemand sein - in dieser Welt oder vielleicht nur vor den Christen? Bilden wir uns nicht leicht etwas auf uns selbst und unsere Begabungen ein? Weißt du, dann muss Gott sie uns vielleicht für eine Zeit nehmen, damit wir wieder klarer sehen, wie abhängig wir von Ihm sind, Der uns Kraft und Befähigung schenkt. (z.B. merken wir leider oft erst, wie wunderbar unser Körper funktioniert, wenn er es mal nicht tut!)
Ab Vers 14 richtet Paulus einen direkten Appell an die Korinther, aus denen seine ganze Liebe zu ihnen, seinen Kinder im Glauben, spricht. Die Selbstüberhebung war bei einigen so weit gegangen, dass sie Paulus ablehnten und über ihn urteilten. Sie standen in Gefahr abzufallen, nicht von Paulus, sondern vielmehr von Christus.
Wenn wir einen Diener Christi verachten oder ablehnen, lehnen wir im Endeffekt Den ab, Der ihn geschickt und befähigt hat. Wie ernst ist das doch!
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