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Thomas Hain

Das göttliche Hygienekonzept


Hygienekonzepte sind zurzeit in aller Munde und man meint manchmal, es handelt sich um völlig neue Ideen und Gedanken. Aber das sind sie nicht. Schon das Volk Israel hatte durch die Gesetzgebung im Alten Testament zu den Speise- und Opfervorschriften Regeln zur Erhaltung von Hygiene und Bewahrung vor schädlichen Einflüssen, die ihrer Zeit weit voraus waren.


Gott hat in den gesetzlichen Anordnungen sicherlich die geistliche Bedeutung und eigentlichen, tiefer gehenden Inhalte vor Augen. Trotzdem hat er den Israeliten dadurch einen gewissen Schutz zur Erhaltung ihrer Gesundheit und einen Vorteil gegenüber den übrigen Völkern verschafft.

Der Begriff Hygiene ist aus dem Altgriechischen hygieiná entlehnt und bedeutet soviel wie Gesundheit. Die Juden zur Zeit des Herrn Jesus hielten diese äußeren Regeln peinlich genau ein und hatten sie um weitere Gebote wie rituelle Waschungen ergänzt.


Doch der Herr Jesus tadelt die Pharisäer in Matthäus 23,25 „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, innen aber sind sie voll von Raub und Unenthaltsamkeit.“


War es denn schlecht, dass sie die Gesetze und Vorschriften hielten? Sicher nicht, aber sie hatten darüber hinaus den tieferen Sinn der Verordnungen nicht erkannt und diese anstelle der eigentlich wichtigeren Zielrichtung Gottes für ihr Leben als Sein Volk gesetzt. Sie hatten „die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseite gelassen: das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben“ (Matthäus 23,23)


Der Herr gibt ihnen auch sofort eine Anweisung mit auf den Weg, wie sie es eigentlich und besser machen sollten: „Blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit auch das Äußere derselben rein werde.“ (Vers 26) Das „göttliche Hygienekonzept“ arbeitet anders als das menschliche, indem es immer von innen nach außen vorgeht. (vergleiche Markus 7,17ff.)


Gehen wir nach dem göttlichen Konzept vor? Oder halten du und ich uns in unserem persönlichen Leben an den Äußerlichkeiten auf und vernachlässigen die inneren Werte und eigentlichen Ansprüche Gottes an unser Leben?


Wie sieht es im Speziellen in unserem Gemeindeleben, gerade zurzeit aus? Halten wir uns nicht auch penibel an die gesetzlichen Vorgaben zur Hygiene? Nicht, dass diese nicht notwendig und gut wären! Aber wollte Gott uns durch die aktuelle Coronazeit etwa zeigen, wie wir unsere Hände desinfizieren und Sicherheitsabstände einhalten sollen?


Geht es Ihm nicht vielmehr darum, dass wir unser Inneres, auch in unseren örtlichen Gemeinden und Zusammenkünften rein erhalten oder reinigen? Wollte Er uns nicht mehr darauf hinweisen, dass wir zunächst die „inneren Werte“ und unsere internen Angelegenheiten bereinigen und Ihm gemäß ordnen sollen?


Hoffentlich gleichen wir nicht den Pharisäern und verpassen die eigentliche, gottgewollte Reinigung, indem wir alle äußerlichen Ansprüche vorschieben und erfüllen. Lasst uns mehr über den tieferen Sinn und Grund der aktuellen Situation nachdenken, als uns über Lüftungskonzepte, Sitzpläne und virtuelle Möglichkeiten des Zusammenkommens „in die Haare zu kriegen“.


Die aktuellen Fragestellungen könnten möglicherweise nur dazu dienen, um einen inneren, schon länger verborgenen Mangel und Missstand aufzudecken. Lasst uns unsere Wege überdenken und wieder dem Herrn wohlgefällig von neuem ausrichten!


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