Zu Beginn der Bibel lesen wir folgenden Bericht:
“Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt! Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau schuf er sie.” - 1. Mose 1,26-27
Dir wird bestimmt auffallen, dass Du und ich das so nie geschrieben hätten. Wenn es von Gott heißt, dass Er sprach und schuf, Er aber sagt: “Lasst uns...”, dann liegt doch eine grammatikalische Ungenauigkeit, ja ein Fehler vor! Oder?
Diesen Widerspruch können wir nur im Licht des Neuen Testaments lösen, denn zu wem hätte Gott sprechen sollen? Zu den Tieren, die bereits geschaffen waren? Zu den Pflanzen, die Er auf die Erde gesät hatte? Bestimmt nicht, da sie nicht mit Ihm kommunizieren können. Also zu wem sollte Er sprechen?
Es war der Sohn, Der in Sprüche 8,30 als Weisheit in Person gesehen wird und von Dem gesagt wird, dass Er Werkmeister bei Ihm war (vergleiche die Fußnote). Johannes 1 zeigt uns ganz deutlich, dass das Wort einerseits Gott ist und andererseits von Gott unterschieden wird:
“Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eins, das geworden ist.” - Johannes 1,1-3
Das Wort war somit nicht nur “Bestandteil Gottes” vor der Schöpfung der Erde, sondern auch das Mittel, durch das Gott schuf. Und im gleichen Kapitel in Vers 14 wird gesagt, dass dieses Wort Fleisch wurde und Johannes Seine Herrlichkeit gesehen hat. Das zeigt ganz klar: Das Wort ist Gott der Sohn, vor aller Ewigkeit, durch Den Gott die Welten gemacht hat. (Hebräer 1,2)
“Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen.” - Kolosser 1,16
Also haben wir schon einmal Gott, den Schöpfer bzw. Vater und den ewigen Sohn, die bei Erschaffung der Erde zusammenwirkten.
Im Schöpfungsbericht finden wir zudem in 1. Mose 1,2, dass der Geist Gottes bereits über den Wassern schwebte. Hiob bestätigt daher ganz folgerichtig:
“Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich.” - Hiob 33,4
Du kannst also schon bei der ersten Schöpfung im Zusammenspiel der ganzen Bibel das einheitliche Wollen, Denken und Handeln des dreieinen Gottes sehen. Gott in Seiner ganzen Fülle war wirksam als die Erde und insbesondere der Mensch geschaffen wurde. In der Zeit des Alten Testaments wurde das nur angedeutet, aber wir dürfen heute Gott in Seiner vollen Offenbarung gegenüber uns Menschen bestaunen und nachforschen, wo wir gemeinsame Spuren des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes entdecken können.
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