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Habgier... und der Christ


Heute möchten wir uns einmal mit einem wichtigen, aber scheinbar unter Christen unpopulären, weil schmerzhaftem und herausfordernden Thema auseinandersetzen: Der Habgier und damit dem Verhältnis des Christen zu seinem Besitz.

"Geiz ist geil!" - "Du willst es, du kriegst es!" - "Hauptsache, ihr habt Spaß!" - Das sind Werbesprüche, die prägend für die Welt sind, in der wir leben und uns bewegen. Wenn Du das Wort bei Wikipedia eingibst, kommt folgende Definition:


"Habgier, Raffgier, Habsucht oder Raffsucht ist das übersteigerte Streben nach materiellem Besitz, unabhängig von dessen Nutzen, und eng verwandt mit dem Geiz, der übertriebenen Sparsamkeit und dem Unwillen zu teilen.

Habgier ist dem Egoismus, der Eifersucht und dem Neid verwandt." (https://de.wikipedia.org/wiki/Habgier)


Auffällig, dass hier schon einige Kennzeichen der Menschen letzten Tage enthalten sind, wie wir sie in 2. Timotheus 3 finden. Aus 1. Johannes 2, 15-17 lernen wir, nach welchen Motivatoren dieser Zeitlauf, diese Welt funktioniert. Und jeder, der offenen Auges durch diese Welt mit all ihrer Werbung, den Versprechen und dem Wecken von Lust und Verlangen geht, kann dem nur zustimmen. Überall wird uns eingeimpft: Dies und jenes musst du haben! Es wird gefördert und zu einer richtigen Sucht mehr zu haben. (= Habsucht) Die Welt ohne Gott funktioniert so und versucht auf dieser Grundlage glücklich zu werden.


Dies ist teilweise in dem Gericht Gottes über die Menschen dieser Welt enthalten, die Gott als Schöpfer, Erhalter und Geber ablehnen. (vgl. Römer 1,29) Sie sind verfinstert am Verstand und geben sich der Ausschweifung und der Gier hin. (vgl. Epheser 4,17ff.)


Das entspricht einfach dem, was aus dem bösen Herzen des Menschen entspringt und jeden von Natur aus kennzeichnet, auch Dich und mich! (siehe Markus 7,21ff.) Der Herr Jesus hat in Seinem Leben und Reden hier auf der Erde die Habsucht und eine Haltung der Unabhängigkeit von Gott und des Vertrauens auf den eigenen Reichtum mehrfach verurteilt und solche Menschen Tore genannt. (siehe z.B. Lukas 12,15.21; Matthäus 6,19ff.) Letzten Endes kann Habsucht und Besitz niemanden glücklich machen, sondern das Gegenteil ist der Fall. (vgl. Sprüche 1,19; 11,6; Prediger 5 + 6; Jakobus 5,3)

Aber als Christen, als Neugeborene, als Kinder Gottes und Himmelsbürger haben wir einen Stellungswechsel vollzogen! Wir sind zwar noch in der Welt, aber nicht mehr von der Welt und sollten dementsprechend leben. (Johannes 17) Trotzdem machen uns die Einschätzung unserer Motive und Abgrenzung von Habsucht und notwendigem Vorsorgen bzw. Planen oft Probleme.


Dazu eine Begebenheit, die ich neulich erlebte und die zeigt, dass ich die Ermahnung aus Gottes Wort zuallererst benötige!


Ein Freund hatte vor, ein neues Auto zu kaufen, weil die Unterhaltung seines Bisherigen langsam unrentabel wurde. So sah er sich auf dem Automarkt um, fand auch ein echt gutes Angebot und machte eine Probefahrt. Nach der Reservierung des Wagens fragte er mich um Rat und ich war hin und weg von dem Auto. Wir beide meinten, das wäre doch eine gute Gelegenheit. Es war ja auch nichts Verwerfliches dabei, schließlich war der Bedarf da und er hatte sich ausreichend Gedanken gemacht. Bei allem war er nicht richtig ruhig über die Entscheidung und wollte sich noch einen Rat von seinem Vater einholen. Der sagte ihm nur, ob das denn wirklich so eine Rolle im Leben eines Gläubigen spielen und es solch ein Auto sein müsste. Mein Freund entschied sich gegen einen Kauf und sagte dem Autoverkäufer ab. Respekt für so eine Entscheidung! (Ich war auch schon schwach geworden, etwas Besseres zu kaufen.)


War es jetzt Habsucht ein schönes Auto fahren zu wollen, zumal das alte langsam ersetzt werden muss? Sicher nicht! Gott gibt uns gerne zu unserem Genuss und Freude! (siehe 1. Timotheus 4,2-5. 6,17ff.) Aber im Nachhinein merke ich doch, wie beeinflusst wir von den Gedanken und Zielen dieser Welt sind, die nur immer höher, weiter und mehr kennt.


Das aber sollte bei uns als Christen nicht mehr so sein:


"Denn dieses wisst und erkennt ihr, dass kein... Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist) ein Erbteil hat in dem Reich Christi und Gottes. Seid nun nicht ihre Mitgenossen. Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts..., indem ihr prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist." - Epheser 5,3-10


"Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, die Götzendienst ist, um der Dinge willen der Zorn Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams; unter denen auch ihr einst gewandelt habt, als ihr in diesen Dingen lebtet." - Kolosser 3,5-7

Ja, so krass benennt Gottes Wort die Habsucht, die unsere Gesellschaft überall fördert und zur Maxime des Handelns gemacht hat. (Schau Dir z.B. nur mal die Zielsetzung des Kapitalismus und der Unternehmen an!) Und das nicht nur im Bezug auf Materielles, wenn Du mal an Bildungsniveau + Titel, soziale Anerkennung für Job, Urlaub etc., Follower auf Instagram usw. denkst. Letzten Endes ist Habsucht Götzendienst, weil das Geld, der Besitz und damit mein eigenes Ich auf den Thron meines Lebens gesetzt wird, der nur Gott gehören kann.


Stattdessen sollen wir als Christen in Gott und dem, was Er uns gibt, unser Genüge finden und uns in der Abhängigkeit vom Herrn üben:


"Die Gottseligkeit aber mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn; denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, [so ist es offenbar,] dass wir auch nichts hinausbringen können... Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen."- 1. Timotheus 6,6-11

"Der Wandel sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit dem, was vorhanden ist, denn er hat gesagt: „Ich will dich nicht versäumen noch dich verlassen“; so dass wir kühn sagen mögen: „Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?“" - Hebräer 13,5f.

Mal ehrlich: Den Maßstab übertrifft doch wohl fast jeder, der in Europa lebt! Wenn Gott uns in Seiner Güte mehr gibt, dann dürfen wir das für Ihn verwalten und verwenden. Aus Seiner Hand haben wir empfangen und Ihm geben wir es zurück. (siehe 1. Chronika 29,14)


"Dies aber sage ich: Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten. Jeder, wie er sich in seinem Herzen vorsetzt: nicht mit Verdruss oder aus Zwang, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber ist mächtig, jede Gnade gegen euch überströmen zu lassen, damit ihr in allem, allezeit alle Genüge habend, überströmend seid zu jedem guten Werk...“ - 2. Korinther 9,6-9

"Wer des Armen sich erbarmt, leiht dem HERRN; und er wird ihm seine Wohltat vergelten." - Sprüche 19,17


"Das Wohltun aber und Mitteilen vergesst nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen." - Hebräer 13,15.


"Ich habe euch alles gezeigt, dass man, so arbeitend, sich der Schwachen annehmen und eingedenk sein müsse der Worte des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als Nehmen." - Apostelgeschichte 20,35

Es wird immer zu Seinem Wohlgefallen und nie zu unserem Schaden sein!


So! - Das war jetzt recht hart geschrieben und ich gehe mal nicht davon aus, dass Du ein so heftiges Problem mit Habsucht, Gier und Neid hast. Trotzdem ist es wichtig, den Sinn durch Gottes Wort erneuern und von den Einflüssen dieser Welt reinigen zu lassen, damit wir den Willen Gottes erkennen. (Römer 12,2) Vielleicht entdeckst Du ja auch Tendenzen bei Dir/in Deinem Leben, die nicht gut sind.


Ich wünsche Dir und mir Gottes Gnade und Weisheit zur Verwaltung all dessen, was Er uns anvertraut!


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