“Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren, sich aber zu den Fabeln hinwenden.” (2.Tim 4,3f.)
Im oben genannten Vers beschreibt der Apostel Paulus die letzten Tage und wie in diesen das Wort Gottes gehört wird. Wir müssen feststellen, dass wir in solchen letzten Tagen leben und die Kennzeichen der Menschen im Allgemeinen, wie in den Versen 1-5 des dritten Kapitels beschrieben, sind.
Aber auch in der Christenheit geht’s bergab. Der Herr kann nicht mehr sagen: “Wer Ohren hat, zu hören, der höre!” (Mk.14,9) Heute muss er zur Christenheit sagen: “Wer ein Ohr hat...” (Off. 2,7.11.17.29) Dabei wollen wir nicht auf andere zeigen, sondern auf uns selbst sehen.
Geht es Dir manchmal auch so, dass an Deinem Ort bestimmte Themen immer wieder gepredigt werden, die eigentlich schon gut bekannt sind und offensichtlich keine Probleme bereiten? Andere dagegen werden nie behandelt und angesprochen.
Ein Beispiel: Es wird oft über Heilsgewissheit gesprochen, was sehr wichtig und in der Christenheit oft verloren gegangen ist. Doch bei den Gläubigen am Ort hat damit eigentlich keiner Probleme. Im Gegensatz dazu wird aber nie über persönliche Heiligung gesprochen.
Oder die allgenügsame Gnade Gottes wird betont, und das ist wichtig, weil wir allein aus Gnade und nicht aus Werken gerettet werden. Aber das bereitet bei Euch niemandem Probleme, alle sind darüber belehrt. Doch die Notwendigkeit von guten Werken als Frucht des Glaubens und worin er sich zeigt, wird nie angesprochen.
Möglicherweise liegt es daran, dass niemand mehr aus persönlicher Autorität über das wahre Glaubensleben reden kann. Vielleicht aber auch an uns Zuhörern, die nur noch selektiv leichte Kost möchten, die uns nicht zu sehr herausfordert. Prüfen wir uns selbst, wir alle – ich zuerst – sind sehr bequem im Hören geworden und haben ein Aufwecken nötig.
“Ich bitte euch aber, Brüder, ertragt das Wort der Ermahnung; denn ich habe euch auch mit kurzen Worten geschrieben.” (Heb.13,22)
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