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Laodizea - Wie Christus sich einer lauen Gemeinde vorstellt (3)


"Dieses sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:“ (Offenbarung 3,14)


Die Gemeinde in Laodizea wird von dem Herrn Jesus selbst beurteilt und ins Licht gestellt, um ihren eigenen Zustand und das eigene Versagen zu erkennen. Der Apostel Johannes hatte den Auftrag, die einzelnen Sendschreiben an den jeweiligen Engel der örtlichen Versammlung zu schreiben. Ein Engel ist ein Bote oder Vermittler einer Botschaft.


An dieser Stelle kann man mit dem Engel der Gemeinde die personifizierte Verantwortlichkeit der örtlichen Gemeinde verbinden. Es geht also um Menschen, die besonders für den Zustand einer örtlichen Gemeinde Verantwortung tragen. Dabei kannst Du z.B. an die Ältesten, die Lehrer oder Hirten in Deiner Ortsgemeinde denken – darüber hinaus ist natürlich jeder angesprochen, der zu einer örtlichen Gemeinde gehört. Du bist schließlich nicht Glied einer örtlichen Gemeinde, um einfach nur zu konsumieren, sondern es gibt auch für Dich eine Aufgabe. Du bist also auch angesprochen, in dem was in dem Brief an Laodizea vorgestellt wird.


Bevor nun das Fehlverhalten der Gemeinde in Laodizea ganz konkret aufgedeckt wird und der Herr Jesus die Gemeinde tadelt, stellt Er sich selbst in verschiedenen Herrlichkeiten Seiner Person der Gemeinde vor.


Dabei zeigt Er auf, was aus der historischen Gemeinde in Laodizea schon nach kurzer Zeit geworden war. Auf der anderen Seite wird wunderbar herausgestellt, dass der Herr Jesus sich nicht verändert hatte, dass Er immer noch derselbe geblieben war. Johannes zeigt auf, wie die Gemeinde eigentlich sein und sich verhalten sollte – dabei ist der Herr Jesus selbst der Maßstab für die Gemeinde.


Jesus ist der Amen. Amen bedeutet soviel wie „gewiss“, „wahrhaftig“, „unwandelbar“ oder „zuverlässig“. Normalerweise benutzt man das ursprünglich hebräische Wort „Amen“, um seine Zustimmung zu dem vorher Gesagten auszudrücken. Mit dem „Amen“ nach einem Gebet, setzt der Betende das letzte Wort, um seine Worte noch einmal zu bekräftigen. Wenn Du zu einem Gebet eines anderen „Amen“ sagst, bejahst Du das Gesagte und betrachtest es als Dein eigenes Anliegen.


Jesus Christus ist „der Amen“. Er ist der, der das letzte Wort hat. In Jesaja 65,16 wird Gott auch einmal als der „Gott des Amen“ oder der „Treue“ bezeichnet. Er hat eine allumfassende Autorität in sich selbst, das zu erfüllen, was Er verheißen hat. In dem Herrn Jesus kommen alle Verheißungen des AT und NT ganz sicher zu Erfüllung. Er selbst garantiert dafür.

„Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Ja, darum auch durch ihn das Amen, Gott zur Herrlichkeit durch uns.“ (2. Kor 1,20)

Damit ist nicht gemeint, dass Gott nur alle gütigen und gnadenvollen Versprechen in Seinem Wort einhalten wird, sondern letztlich jede Verheißung, auch die, in denen Gericht verheißen wird. Alles, was Er sagt, wird Er in Jesus Christus erfüllen. Jesus ist der Amen.


Dass Jesus der Amen ist, bedeutet auch, dass nach der Phase der Gemeinde in Laodizea, keine neue Phase mehr beginnen wird. Die Gläubigen werden entrückt, danach wird das Gericht an der bekennenden Gemeinde ohne Christus vollzogen, indem Er sie „aus Seinem Mund ausspeien“ wird, weil sie nicht entsprechend der ihr offenbarten Wahrheit und der Verheißungen Gottes gelebt hat. Es ist eine Sache die Wahrheit der Bibel und die Verheißungen zu kennen, aber eine andere Sache darin zu leben.


Jesus ist der treue und wahrhaftige Zeuge. Der Herr Jesus sagt von sich selbst: „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe.“ (Joh 18,37) Der Inhalt Seines Zeugnisses war die Wahrheit über den heiligen Gott selbst, über Christus, den Heiligen Geist, uns Menschen, die Sünde und den Weg zur Errettung von Sündern. Er ist ein wahrhaftiger Zeuge, völlig glaubhaft und treu, in dem was er bezeugt.

Sogar als der Herr Jesus geschlagen, verraten, verleugnet und schließlich gekreuzigt wird, bleibt er treu. Selbst in Seinem Sterben gibt Er von der Wahrheit Zeugnis.


Vielleicht hast Du schon einmal gehört, dass von einer örtlichen Gemeinde als von einem „Zeugnis der Versammlung“ gesprochen wurde. Es wäre genial, wenn die örtlichen Gemeinden wirklich ein Zeugnis von Gott selbst und der Person des Herrn Jesus sein würden. Dann wüsste wohl jeder, dass in dieser Gemeinde allein Gott groß gemacht wird, dass dort Menschen zusammenkommen, die „übernatürlich“ anders sind. Das kann allerdings nur dann der Fall sein, wenn wir in den örtlichen Gemeinden nicht meinen, dass wir besser seien als andere - vielleicht sogar besser als andere Christen. Wenn das so wäre, wird unser Licht nicht leuchten und unser Zeugnis hätte keine Kraft.


Ist die Gemeinde, die Du besuchst, eine Gemeinde in der die Gläubigen für das Evangelium und die Mission brennen? Weil die Gemeinde in ihrem Zeugnischarakter versagt hat, stellt sich Christus als der treue und wahrhaftige Zeuge vor.


Der Herr Jesus ist Anfang der Schöpfung Gottes. Jesus Christus ist sowohl der Anfang der ersten Schöpfung als auch der Anfang der neuen Schöpfung. Die erste Schöpfung ist eine materielle Schöpfung und als Schöpfer ist Er der Ursprung von Allem.

„Denn er sprach, und es war; er gebot, und es stand da.“ (Ps 33,9)

Im Kolosserbrief wird sogar gesagt, dass nicht nur alles durch Ihn geschaffen wurde, sondern auch für ihn. Alles was Er geschaffen hat, soll auch zu Seiner Verherrlichung und Ehre sein (Kol 1,16; Rö 11,36). Dabei sei angemerkt, dass der Herr Jesus zwar der Ursprung der Schöpfung Gottes ist, aber natürlich selbst kein Geschöpf.


Christus ist auch der Anfang der neuen Schöpfung Gottes (Kol 1,18). Jeder der von neuem geboren ist und sich bekehrt hat, gehört zu dieser neuen Schöpfung.

„Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2.Kor 5,17) 

Die Gemeinde Gottes gehört nun auch zu dieser neuen Schöpfung (Jak 1,18).


Du bist ein Werk Gottes, geschaffen in Christus Jesus, um die guten Werke zu tun, die Gott schon zuvor bereitet hat (Eph 2,10). Gott möchte, dass durch Dich und mich und im Allgemeinen durch die Gemeinde die Kennzeichen der neuen Schöpfung Gottes heute schon sichtbar werden.


Wie sollen wir uns denn verhalten, wenn wir eine neue Schöpfung sind? Im Galaterbrief wird die Frucht des Geistes vorgestellt, die der Heilige Geist in uns wachsen lassen möchte:

„Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.“ (Gal 5,22.23)

Mit der ersten Schöpfung ging es seit Adam und dem Sündenfall nur bergab, obwohl Gott dem Menschen den Auftrag gegeben hatte, alles zu bewahren und in Seinem Sinn zu verwalten. Mit Christus nahm die neue Schöpfung ihren Anfang und die Gemeinde hätte etwas von dieser neuen Schöpfung in dieser Welt zeigen sollen. Doch weil das nicht der Fall war und die Gemeinde versagt hat, stellt sich der Herr Jesus als der Anfang der Schöpfung Gottes vor, in dem das offenbart wurde, was Gottes Plänen wirklich entsprach.


Präge Dir gut ein wie sich der Herr Jesus der Gemeinde in Laodizea vorstellt, um zu erkennen wie die Gemeinde eigentlich sein sollte.


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