„Und sie kehrten zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Es ziehe nicht das ganze Volk hinauf…
… da zogen vom Volk etwa dreitausend Mann dort hinauf; aber sie flohen vor den Männern von Ai; und die Männer von Ai … schlugen sie am Abhang.“ (Josua 7,3-5)
Das Volk Israel hatte mit der Hilfe des HERRN einen gewaltigen Sieg errungen. Die Stadtmauern der unüberwindbaren Stadt Jericho fielen in sich zusammen und die Israeliten konnten die Stadt einnehmen.
Aber schon nach kurzer Zeit fielen die Israeliten wieder in Sünde, indem sie das geplünderte Gut aus Jericho, welches Gott gehörte, für ihre eigenen Zwecke genommen hatten. Wahrscheinlich merkten sie noch nicht einmal die Dramatik dieser Sünde, denn in Josua 7 geht es damit weiter, dass sie Pläne schmiedeten, wie sie wohl die nächste Stadt Ai einnehmen könnten.
Jetzt, nach dem Sieg über Jericho, schien alles möglich. 3000 Mann sollten für die Einnahme der Stadt Ai wohl ausreichen, dachten sie. Gesagt, getan. 3000 Mann zogen los, aber sie mussten eine empfindliche Niederlage einstecken. 36 Mann wurden getötet und der Rest in die Flucht geschlagen. Das Volk Gottes hatte den Plan ohne Gott gemacht, sie hatten sich selbst überschätzt.
Kommt Dir das bekannt vor? Du erlebst einen Glaubenssieg. Vielleicht eine groß angelegte Aktion zur Verkündigung des Evangeliums und Gott bewirkt, dass Menschen angesprochen werden und zu Ihm umkehren. Vielleicht hast Du auch einen Glaubenssieg in Deinem Leben errungen. Du liest voller Motivation die Bibel, Deine Gebete werden immer länger und intensiver. Man ist so richtig erfüllt und glücklich. Es ist wunderschön, wenn das bei Dir so der Fall ist.
Aber die Gefahr besteht in der Selbstüberschätzung. Gerade nach einem Glaubenssieg wirkt der Teufel sehr aktiv, um uns wieder von unserer Glaubenshöhe runter zu holen. Und wie oft gelingt ihm das, weil wir uns selbst überschätzen. Wir glauben stark genug zu sein, die Sünde kann uns nichts anhaben, jede Aktion wird jetzt wohl gelingen. Aber wenn wir die weiteren Schritte nicht in Abhängigkeit von Gott gehen, dann werden wir fallen.
Möge der Herr uns vor Selbstüberschätzung bewahren.
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