HERR, unser Gott, über uns haben Herren geherrscht außer dir; durch dich allein gedenken wir deines Namens. (Jes. 26,13)
Wir sind bekehrt, gehen regelmäßig in eine Gemeinde, besuchen Oma und Opa und meinen unser Leben als Christ sei schon ganz ok. Aber gibt es da vielleicht noch andere Götter in unserem Leben, die uns davon abhalten Gott ganz nachzufolgen und mehr von ihm zu erwarten?
Das 26. Kapitel von Jesaja ist bemerkenswert. Die Kapitel, die von der Wiederherstellung des Volkes Israel handeln, finden wir eher am Ende des Buches, aber dieses Kapitel in der Mitte ist etwas Besonderes. In Vers 13 schaut das Volk zurück auf die Zeit der Richter und der Könige, als Anführer anderer Nationen über das Volk Israel herrschten und Götzen im Mittelpunkt ihres Glaubenslebens standen. Der Herr war zwar nicht vollständig in Vergessenheit geraten, doch wollten sie Gott und andere Götter „außer ihm“. Nun schauen sie in einer Zeit der Wiederherstellung und Reue in die Zukunft, wenn der Herr allein ihr Leben und ihre Herzen erfüllen wird. Mit anderen Worten hatte das Volk zugegeben, dass ihnen der wahre Gott nicht genug war und sie noch etwas anderes brauchten. Doch später hatten sie gelernt, dass der einzig wahre Gott vollkommen ausreichend ist.
Diese Lektion lässt sich sehr gut auf die Gläubigen in der heutigen Zeit übertragen. In der Zeit vor unserer Bekehrung gab es viele Dinge, die den wahren Gott vollständig ersetzt haben. Paulus beschreibt das Wirken dieser „anderen Götter“ und schreibt von „Götzendienern…Dieben und Habsüchtigen… (1.Kor.6,9f) und noch viele andere Dinge, die Gott ersetzen. Der Apostel zeigt uns noch eine weitere Aufzählung in Galater 5, 19-21, wo wir auch wieder den Götzendienst finden.
Doch glauben wir als Christen wirklich, dass Gott uns alles ist und genug gibt, oder erwarten wir von anderen Dingen oder Menschen, dass sie die Leere in uns ausfüllen: vom Shoppen, von Freunden, Hobbys, Urlaub, unserem Beruf oder unsere Familie? Stehen diese Dinge in unserem Leben nicht oft vor Gott und rauben ihm den ersten Platz?
Der Apostel Paulus zeigt uns, dass moderner Götzendienst auch Habsucht (oder Gier) sein kann, was in Kol. 3,5 sogar direkt in Zusammenhang gebracht wird. Das merken wir in der heutigen Zeit besonders, denn es muss doch immer das Neueste und Beste sein, um mithalten zu können. Wir sollten daher die Warnung von Paulus immer wieder ernst nehmen und mehr „das Haupt (den Herrn Jesus) festhalten“ (Kol. 2,19).
Unsere christliche Ausrichtung sollte eine ganz andere sein, denn: „Welchen Zusammenhang hat der Tempel Gottes mit Götzenbildern? [...] Darum geht aus ihrer Mitte hinaus “ (2.Kor.6,16-17). Es ist traurig, wenn „andere Götter“ immer noch Macht über uns haben.
Als Johannes schrieb: „Kinder, hütet euch vor den Götzen!“ (1.Joh.5,21) meinte er nicht nur die wirklich materiellen Götzen der Heiden. Denn bereits damals gab es schon so viele Einflüsse, die die Gläubigen auch heute noch vom Herrn abziehen. Sie stellen geistlich gesehen dieselbe Gefahr dar wie die materiellen Götzen. Dazu schrieb er in seinem Brief: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist.“ (1.Joh.2,15).
„Darum, meine Geliebten, flieht den Götzendienst.“ (1.Kor.10,14)
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