„Er aber stieg in eins der Schiffe, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land hinauszufahren.“ (Lukas 5,3)
Eigentum und Besitz – zwei Wörter für ein und dieselbe Sache? Nach dem bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) werden beide Wörter per Definition voneinander unterschieden. Besitz ist die tatsächliche Herrschaft über eine bewegliche oder unbewegliche Sache. Eigentum ist die rechtliche Herrschaft über eine bewegliche oder unbewegliche Sache. Um also etwas tatsächlich „sein Eigen“ nennen zu dürfen, reicht es nicht aus, wenn man eine Sache nur besitzt. Man muss auch rechtlicher Eigentümer sein.
Wenn du ein Grundstück kaufst, wirst du als rechtlicher Eigentümer im Grundbuch eingetragen. Somit hast du einen Herrschaftsanspruch über das Grundstück. Du kannst das Grundstück selbst nutzen, dann bist du auch „Besitzer“. Wenn du das Grundstück aber verpachtest oder zur unentgeltlichen Nutzung überlässt, dann übt ein anderer die tatsächliche Herrschaft über das Grundstück aus, Eigentümer im Grundbuch bleibst du aber weiterhin.
Ob Haus, Auto, oder Geld, meistens sind wir Eigentümer und Besitzer zugleich. Doch wie denkt Gott eigentlich darüber? Der König David stellte sich die Frage auch: „Wer bin ich? … denn von dir kommt alles“ (1. Chronika 29,14). Wenn alles von Gott kommt, wer ist dann der Eigentümer von meinem Besitz? Wer hat den Herrschaftsanspruch über mein Haus, mein Auto, mein Geld, etc.? Gott ist der Eigentümer. Wird das auch in meinem Leben sichtbar?
Der Herr Jesus selbst macht in Lukas 5 ganz klar, wer Eigentümer und wer Besitzer ist. Das Schiff gehörte Simon Petrus, aber der Herr stieg einfach ein, ohne vorher den Besitzer zu fragen. Warum tat er das? Weil er Eigentümer des Schiffes war und somit darüber auch den Herrschaftsanspruch hatte. Und ein Eigentümer braucht nicht zu fragen, ob er sein Eigentum auch benutzen darf.
Jetzt stellt sich ganz praktisch die Frage an uns, wie wir mit dem umgehen, was letztendlich immer von Gott kommt. Stellen wir unseren Besitz Ihm zur Verfügung und erkennen wir Seine Herrschaft, zu tun und zu lassen wie es Ihm gefällt, an?
Wie ist das mit unserer freien Zeit? Tun und lassen wir damit, was wir wollen, da es ja „unsere Freizeit“ ist oder nutzen wir auch die freie Zeit für die Dinge des Herrn?
Wenn Gott uns ein Haus geschenkt hat, öffnen wir dann die Türen für andere um Gastfreundschaft zu zeigen? Wenn Gott uns ein Auto geschenkt hat, benutzen wir es um andere mitzunehmen, die kein eigenes Auto haben, oder benutzen wir es um andere zu besuchen? Wenn Gott uns Geld geschenkt hat, geben wir es an solche, die es dringender nötig haben? Finanzieren wir die Arbeit im Werk des Herrn?
„Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe deine Habe und gib sie den Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben; und komm, folge mir nach!“ (Matthäus 19,21)
Es geht nicht darum, keinen Besitz haben zu dürfen oder alles verkaufen zu müssen. Es geht um unsere Priorität in diesen Dingen. Unser Besitz sollte niemals zwischen uns und Gott als dem Eigentümer stehen.
“Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.” (Matthäus 6,24)
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