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Ernst-August Bremicker

Eine tüchtige Frau - Anfang und Ende


Der biblische Bericht beginnt mit den Worten: „Eine tüchtige Frau, wer wird sie finden? Denn ihr Wert steht weit über Korallen. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen“ (Spr 31,10.11).

Er endet mit den Worten: „Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, ihr Mann steht auf und rühmt sie: Viele Töchter haben tüchtig gehandelt, du aber hast sie alle übertroffen! Die Anmut ist Trug, und die Schönheit Eitelkeit; eine Frau, die den Herrn fürchtet, sie wird gepriesen werden. Gebt ihr von der Frucht ihrer Hände; und in den Toren mögen ihre Werke sie preisen!“ (Spr 31,28–31).

Am Anfang redet der Mann über seine Frau, am Ende stimmen die Söhne mit in das Lob ihres Vaters ein. Dazwischen werden die Qualitäten dieser Frau und Mutter ausführlich beschrieben. Dabei wird klar, dass sie sich nicht in erster Linie durch äußere Qualitäten wie Schönheit und Anmut auszeichnet, sondern besonders durch innere Werte und Würde. Zu Samuel sagte Gott einmal: „Der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz“ (1. Sam 16,7). Das heißt nicht, dass eine Frau nicht Wert auf ein gepflegtes Outfit legen sollte. Gott hat das Empfinden von Schönheit und Ästhetik in die meisten Frauen hineingelegt. Es spricht nichts dagegen, das Äußere zu pflegen. Es bleibt eine Frage der Prioritäten, denn die inneren Qualitäten sind allemal wichtiger.

Meine Großmutter – die eine sehr pragmatische und weise Frau war – pflegte uns heranwachsenden Enkelkindern manche Lebensweisheit mitzugeben. Eine davon lautete: „Von einem schönen Teller isst man nicht“. Mit einer Frau „fürs Schaufenster“ kann man in der Regel wenig anfangen. Der wahre Wert einer christlichen Frau liegt in ihren inneren Werten und vor allem in ihrer Gottesfurcht. Damit kann man alles, was über die Frau in Sprüche 31 gesagt wird, in einem Wort zusammenfassen. Der Wert einer solchen Frau übertrifft den Wert von Korallen, die damals als sehr wertvoll galten. Wir würden heute sagen: Der Wert einer solchen Frau ist mit Geld und Gold nicht aufzuwiegen. Außerdem ist es ein bleibender Wert, dessen Ergebnisse einmal im Himmel wiedergefunden werden. Davon sprechen die „Ausbeute“ und die „Frucht ihrer Hände“. Sie gehören zu den Schätzen im Himmel, von denen der Herr Jesus uns sagt, dass wir sie sammeln sollen (Mt 6,20).

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