„Und er hat die einen gegeben … als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer“ (Eph 4,11).
Ein wahrer Evangelist ist fast so selten wie ein wahrer Hirte. Leider, leider sind beide ganz selten! Beide sind eng miteinander verbunden. Der Evangelist sammelt die Schafe; der Hirte nährt und pflegt sie. Der Dienst von beiden steht dem Herzen Christi, dem göttlichen Evangelisten und Hirten, sehr nahe.
Wir haben es im Augenblick jedoch mehr mit dem Ersteren zu tun, um ihn in seinem Dienst zu ermuntern und ihn vor der Versuchung zu warnen, sich von diesem Dienst abzuwenden. Gerade jetzt können wir es uns nicht leisten, auch nur einen Botschafter zu verlieren oder einen einzigen Prediger verstummen zu lassen. Wir wissen sehr wohl, dass es in einigen Gegenden eine starke Neigung gibt, kaltes Wasser über den Dienst des Evangelisten zu schütten. Es gibt einen beklagenswerten Mangel an Mitempfinden mit dem Prediger des Evangeliums; und eine zwangsläufige Folge davon ist das Fehlen einer aktiven Zusammenarbeit mit ihm.
Darüber hinaus wird oft in einer Art und Weise über die Evangeliumsverkündigung gesprochen, die nur wenig Liebe für das Herz dessen verrät, der über unbußfertige Sünder weinte und der zu Beginn Seines gesegneten Dienstes sagen konnte: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft (das Evangelium) zu verkündigen …“ (Jes 61,1 und Lk 4,18). Und wiederum sagte er: „Lasst uns woandershin gehen in die nächsten Ortschaften, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich ausgegangen“ (Mk 1,38).
Unser hochgelobter Herr war ein unermüdlicher Prediger des Evangeliums, und jeder, der von Seiner Gesinnung und Seinem Geist erfüllt ist, wird ein lebendiges Interesse am Werk all derer haben, die in ihrem schwachen Maße bestrebt sind, dasselbe zu tun.
C.H.M.
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