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Aufeinander aufpassen


„Und die Kinder Ruben und die Kinder Gad nannten den Altar Zeuge: Denn er ist ein Zeuge zwischen uns, dass der HERR der Gott ist.“ (Jos.22,34)

Als die großen Kämpfe zur Einnahme des verheißenen Landes beendet waren, durften die Stämme Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse in ihre Erbteile östlich des Jordan zurückkehren. Sie waren mehr als 7 Jahre von ihren Familien getrennt, um bei der Einnahme des Landes mitzukämpfen.

Bei ihrer Rückkehr entschlossen sich die zweieinhalb Stämme „am Jordan, einen Altar, groß von Ansehen“ zu bauen (V.10b). Dieser Altar war als „Zeuge“ gedacht, damit die Nachkommen östlich des Jordan immer daran dachten, „dass der HERR der Gott ist.“ (V.34)

Der eigentliche Altar stand nämlich vor der Stiftshütte in Silo westlich des Jordan.

Doch dieser Altar sorgte für einige Aufregung. Die neuneinhalb Stämme des Volkes Israel waren in großer Sorge, dass ihre Genossen eine Art „Konkurrenzaltar“ errichten wollten. Dadurch entstand das Risiko einer geistlichen Trennung oder dass auf dem Altar Götzenopfer dargebracht wurden.

Die Gefahr war sicherlich real, denn das Volk hatte durch Achan (s. Jos.7) und die Sünde mit dem Baal-Peor (s. 4.Mo.25) bereits gelernt, wie schmerzhaft das Gericht Gottes war. Gott kann eine solche Sünde in Seiner Gemeinde nicht dulden!

Die Reaktion des Volkes erscheint uns vielleicht heftig: Sofort versammelten sie sich zum Krieg gegen die eigenen Volksgenossen (V.12). Doch bevor es dazu kam, wurde eine Delegation entsandt, um die Situation zu klären, was schließlich auch gelang. Ein Bruderkrieg konnte vermieden werden (V.30). Der Altar war tatsächlich als ein „Zeuge“ für den wahren Gott Israels aufgestellt worden.

Haben wir ein Auge für unsere Mitgeschwister? Nicht, um jeden kleinen Fehler sofort aufzudecken, sondern dass wir aufmerksam sind, wenn uns geistlich etwas trennen will. Vielleicht passiert so etwas sogar unbeabsichtigt.

Es ist immer gut, wenn wir hier zuerst das Gespräch suchen, um Missverständnisse aufzuklären, bevor wir vorschnell urteilen und damit einen „Bruderkrieg“ auslösen.

„Die Bruderliebe bleibe.“ (Heb.13,1)

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