„Denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ (Römer 7,19)
Den Begriff „Fehlstart“ kennen wir gut aus der Leichtathletik. Wenn bei einem 100m Sprint ein Läufer zu früh oder nicht ordnungsgemäß startet, dann wird der Start wiederholt und der Läufer disqualifiziert.
Gibt es in unserem geistlichen Leben nicht auch öfters mal einen Fehlstart in den Tag? Dass wir morgens gar keinen richtigen Geschmack an Gottes Wort und an dem Gebet finden, dann tagsüber schlecht gelaunt sind, weil es nicht so läuft wie wir es wollen? Oder, dass sündige Gedanken sich in uns breit machen, die wir nicht konsequent verurteilen und die dann im Laufe des Tages zu sündigen Taten werden? Ein Tag kann schonmal mit einem Fehlstart beginnen. Es hat mal jemand gesagt: „Die ersten Gedanken am Morgen bestimmen den ganzen Tagesablauf“.
Wir merken einen geistlichen Fehlstart meistens schnell, weil das Gewissen sich meldet und unser Herz uns verurteilt (1. Johannes 3,20). Wenn uns bewusst wird, dass wir einen Fehlstart hingelegt haben, sollten wir es sofort vor Gott bekennen, „dann ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ (1. Johannes 1,9)
Dann steht einem Weiterlaufen auf der „Glaubensrennbahn“ nichts mehr im Weg, bei Gott gibt es keine Disqualifikation.
Aber wie können wir einen geistlichen Fehlstart in unser tägliches Glaubensleben vermeiden?
Jakobus sagt in seinem Brief: „Wir alle straucheln oft“ (Jakobus 3,2), und das merken wir Tag für Tag. Aber wir haben als Gläubige das neue Leben in uns und der Heilige Geist wohnt in uns (1. Korinther 6,19). Sollten wir deswegen nicht alles daran setzen diese in uns wohnende göttliche Person zu ehren und dem Herrn Jesus nachzufolgen?
Es gibt in der Bibel einige Beispiele von Männern und Frauen Gottes, denen wir nachahmen können, um einen Fehlstart zu vermeiden.
Ein Beispiel ist Ruth. Ruth las am Morgen das Getreide auf (Ruth 2,7), zur Mittagszeit isst sie geröstete Körner (Ruth 2,14), am Abend schlägt sie das Aufgelesene aus und bringt es zu ihrer Schwiegermutter (Ruth 2,17) und nachts geht sie zur Gerstentenne (Ruth 3,2+6). Ihr ganzer Tagesablauf dreht sich also um Getreide und Ernte.
Ist das nicht Motivation für uns? Geistliche Nahrung dürfen wir den ganzen Tag über aufnehmen, Dienst für den Herrn dürfen wir den ganzen Tag über tun und welch ein Segen, wenn wir schon morgens damit anfangen. Solch ein Tagesablauf ist aber anstrengend, es erfordert Gebet und Disziplin. Aber der HERR wird es belohnen (Johannes 4,36).
Zudem sichert der Herr Jesus uns jeden Tag seine Hilfe und seinen Schutz zu. „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage (im Alltag) bis zur Vollendung des Zeitalters.“ (Matthäus 28,20)
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