"So spricht der Herr der Heerscharen: Dies Volk sagt: 'Die Zeit ist noch nicht gekommen, dass das Haus des Herrn gebaut werde!'" (Haggai 1,2)
Der Teufel bietet stets das Äußerste auf, um das Werk Gottes aufzuhalten. Damals hinderte er den Tempelbau der Juden, heute sucht er das Volk Gottes an der Ausbreitung des Evangeliums zu hindern. Dem Allerhöchsten soll ein geistlicher Tempel aufgerichtet werden. Wenn aber der Feind durch irgendein Mittel den Aufbau desselben hindern oder hinausschieben kann, schreckt er vor nichts zurück. Wenn er uns vom treuen, glaubensmutigen Wirken zur Verherrlichung Gottes abhalten kann, wird er es sicherlich tun. Er ist sehr schlau und weiß genau, wie er seinen Widerstand ändern muss, ohne jedoch sein Ziel aus dem Auge zu verlieren.
Bei den Juden, die aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren, suchte er den Bau des Tempels dadurch zu verhindern, dass er sie selbstsüchtig und weltlich machte. So war ein jeder eifrig darauf aus, sein eigenes Haus zu bauen, während er sich um den Bau des Hauses des Herrn nicht kümmerte. Bei jeder Familie standen die eigenen Bedürfnisse im Vordergrund. Nach der Rückkehr in ein lange wüst gelegenes Land musste viel geschehen, um das Versäumte wiedergutzumachen. Und um sich selbst zu versorgen, war jede Familie gezwungen, das Äußerste aufzubieten.
Aber dann wussten sie es sogar bis zum Luxus zu bringen, während die schon vor Jahren gelegten Fundamente zum Tempel entweder blieben, wie sie waren, oder mit noch mehr Schutt bedeckt wurden. Die Leute waren nicht zum Bauen des Hauses Gottes zu bewegen, sondern beantworteten jede Mahnung dazu mit der Entschuldigung, die Zeit zum Bauen des Hauses Gottes sei noch nicht gekommen. Eine passendere Zeit lag für sie stets in der Zukunft, aber in Wirklichkeit kam sie nie.
Ähnlich wie die Juden machen es heute auch viele Christen: Indem sie zuerst für sich selbst säen, dauert es lange, bis Gott an die Reihe kommt. Deshalb ruft der Prophet: "Ist es aber für euch an der Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt?"
CHS
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