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Mit dem Finger auf andere zeigen


„Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden.“ (Rö.14,10)

In Kapitel 14 des Römerbriefs geht der Apostel Paulus darauf ein, wie wir uns als Gläubige anderen Gläubigen gegenüber verhalten sollen. Ein wichtiger Hinweis: Es geht hier nicht um Sünde. Dieser Fall wird an anderen Stellen behandelt (z.B. Mt.18,15ff).

Der Kontext hier ist das persönliche Gewissen in meinem und deinem Leben mit dem Herrn. Es geht darum, dass manche Dinge einem Gläubigen Probleme bereiten können, die für andere völlig in Ordnung sind. Ein Beispiel sind Juden, die an Christus glauben, aber immer noch Probleme mit den Speisevorschriften aus dem Alten Testament haben. Sie essen manches lieber nicht (V.3).

Paulus schreibt, dass diese Dinge im Neuen Testament nicht an sich unrein sind. Doch wenn jemand etwas gegen sein (gutes) Gewissen tut, wird es für ihn zum Problem und er kann im Glauben Schaden nehmen.

„Ich weiß und bin überzeugt im Herrn Jesus, dass nichts an sich selbst unrein ist; nur dem, der etwas für unrein erachtet, dem ist es unrein.“ (V.14)

Wie schnell ist es bei mir der Fall, dass ich das Verhalten von Gläubigen in meinem Umfeld bewerte und verurteile, ohne ihre Beweggründe zu kennen. Dieses Kapitel zeigt uns, dass es möglich ist über manche Themen eine unterschiedliche Meinung zu haben, ohne dass daraus Streit entstehen muss.

Der Apostel ruft auch uns dazu auf, dass jeder auf sein eigenes Leben sieht, denn wir werden alle einmal vor Gott stehen. Er kennt unsere Motive ganz genau. Wenn wir uns dessen mehr bewusst sind, beschäftigen wir uns automatisch weniger mit anderen.

„So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ (Rö.14,12)

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