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Von Gott verlassen


„Um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Eli, Eli, lama sabachthani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27,46)

Es ist ca. 15 Uhr in Jerusalem, als über der Stätte Golgatha ein lauter Schrei zu hören ist: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ In dem lauten Aufschrei kommt die ganze Seelennot Jesu zum Ausdruck, die Er in der Finsternis erduldet hat. Von einem heiligen Gott zur Sünde gemacht und mit jeder einzelnen unserer Sünden beladen, erlebte der Herr Jesus von Gott „zerschlagen“ (Jes 53,10) zu werden.

Der Sündlose ist beladen mit unserem ganzen Sündenschmutz dem gerechten Gericht eines heiligen Gottes ausgesetzt. Sein ganzes Leben lang hatte Jesus in vollkommener und ungetrübter Gemeinschaft mit Seinem Vater im Himmel gelebt. Das Wohlgefallen des Himmels an dem Leben des Sohnes Gottes war so groß, dass sich der Himmel auf einzigartige Weise öffnete, um die ganze Zustimmung auszudrücken: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ (Mt 3,17)

Doch jetzt sieht der heilige Gott Seinen eigenen Sohn am Kreuz mit unseren Sünden beladen und wendet sich von Ihm ab. Er muss Ihn im Gericht verlassen, weil unsere Sünden, die auf Ihm liegen und die Heiligkeit Gottes nicht zueinander passen.

Das tiefe Vertrauen, dass der Herr Jesus immer in Seinen Gott hatte und auch jetzt noch hat, kommt in den Worten „mein Gott, mein Gott“ zum Ausdruck. Doch was ist die Antwort auf die Frage: „Warum hast Du mich verlassen?“ Die prophetischen Worte Davids in Psalm 22,4 geben uns die Antwort: „Doch du bist heilig, der du wohnst bei den Lobgesängen Israels.“

Meine und Deine Sünden sind der Grund dafür, dass Gott sich von dem Herrn Jesus abwenden muss. Seine Heiligkeit erfordert es, doch Seine Liebe findet einen wunderbaren Weg, dass ehemalige Sünder jetzt Gott nahen dürfen.

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