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Wann gebe ich Anstoß?


„Du sollst einen Tauben nicht fluchen und vor einem Blinden keinen Anstoß legen, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin der HERR.“ (3. Mo. 19,14)

Den Begriff „Anstoß geben“ benutzen wir Christen gerade in Zeiten der Pandemie sehr häufig. Was sagt die Bibel zu dieser Begrifflichkeit? Um eine biblische Definition herausfinden zu wollen, ist es gut, wenn man im Wort Gottes nachschaut, wo dieses Wort das erste Mal vorkommt. Das ist in dem Eingangsvers in 3. Mose 19 der Fall.


Laut dem Gesetz sollte man einem Blinden nichts in den Weg legen, worüber er dann stolpert und fällt. Der Apostel Paulus greift dieses Bild in seinen Briefen im Neuen Testament öfter auf und benutzt es, um zu verdeutlichen, wie wir als Christen miteinander umgehen sollen.


„Lasst uns nicht mehr miteinander richten, sondern richtet viel mehr dieses: dem Bruder nicht einen Anstoß oder ein Ärgernis zu geben.“ (Rö. 14,13)


Es geht also darum, dass ich als Christ einen anderen Christen zum Sündigen verleite, indem ich ihm durch mein Verhalten und meine Taten etwas in den Weg lege, worüber er stolpert und fällt. Somit bin ich gegenüber meinem Mitbruder, meiner Mitschwester ein Hindernis für den Glauben, was für meinen Gegenüber viele Übungen und evtl. Abfall vom Glauben nach sich zieht.


Das Wort „Anstoß“ kann auch mit „Ärgernis“ übersetzt werden. Mit dem Wort „Ärgernis“ ist ebenfalls ein Bild verbunden. Hier geht es um einen Fallstrick, welcher nach Berührung ausgelöst wird und man somit in einer Falle gefangen ist. Ich kann also gegenüber meinem Mitgläubigen auch einen Fallstrick legen, sodass er durch mein Verhalten „gefangen“ wird und sich selbst nicht mehr befreien kann. Der Effekt ist derselbe: Abfall vom Glauben.


Anstoß geben kann ich somit nur gegenüber einem Gläubigen. Denn nur ein Gläubiger kann stolpern und fallen. Ein Ungläubiger lebt in der Sünde und kann nur sündigen.


„Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.“ (Eph. 4,1-3)


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