„Schütte dein Herz aus wie Wasser vor dem Angesicht des Herrn.“ (Klgl 2,19).
Die Frage: „Warum betest Du?“ klingt etwas banal, aber es lohnt sich mal in Ruhe darüber nachzudenken. Wir können schnell in das Fahrwasser geraten, dass wir nicht mehr in erster Linie beten, um mit Gott zu reden, sondern dass wir beten, um gebetet zu haben. Darin liegt ein großer Unterschied.
Wir wissen, dass das Gebet wichtig ist - und das ist auch gut so. Aber was ist Deine Motivation zu beten? Was treibt Dich an? Ist es wirklich das Verlangen Gott das zu sagen, was Dein Herz bewegt? Was hält Dich auf den Knien? Die Nähe Gottes oder der Blick auf die Uhr? Bist Du stolz wenn Du es geschafft hast eine etwas längere Zeit am Stück zu beten? Es ist gut sich selbst hin und wieder mal diese kritischen Fragen zu stellen - und sich zu korrigieren, wenn man feststellt, dass man sich verfahren hat.
Echtes Gebet drückt sich darin aus, dass wir aussprechen was uns bewegt und was uns auf der Seele brennt. Man konzentriert sich auf die Gegenwart Gottes und das Anliegen, was man vor Ihn bringt, ohne dabei auf die Zeit zu achten. Kennzeichnet das Dein Gebetsleben?
Wir können Gott durch äußere Religiösität nicht beeindrucken. „Denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der HERR sieht auf das Herz“ (1.Sam 16,7).
Deshalb fordert David uns auf: „Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht“ (Ps 62,8).
(JPS)
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