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Was ist eigentlich Zungenrede?


„Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ (Apg 2,4)


An Pfingsten kam der Heilige Geist auf diese Erde, um in der Gemeinde Gottes als auch in jedem einzelnen Gläubigen zu wohnen. Das hatte der Herr Jesus schon während Seines Lebens hier auf der Erde angekündigt. Er wollte einen Fürsprecher (o. Beistand, Tröster, Sachwalter) senden, um Seine Jünger nicht allein in dieser Welt zurückzulassen (Joh 14,16 ff.). Der Heilige Geist würde das große Ziel verfolgen, die Jünger des Herrn an das zu erinnern und zu lehren, was der Herr Jesus ihnen gesagt hatte. Durch Ihn würden die Jünger Kraft bekommen Zeugen Jesu in dieser Welt zu sein.


Als Folge der Ausgießung des Heiligen Geistes wurden die Jünger mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an in anderen Sprachen zu reden. In Jerusalem wohnten zu diesem Zeitpunkt viele Menschen aus unterschiedlichen Nationen, mit unterschiedlichen Sprachen und Dialekten.


Die Jünger des Herrn, die vorher nur in ihrer eigenen Landessprache sprechen konnten, legten jetzt Zeugnis von der Größe Gottes und Seinem Wirken in den Sprachen und Dialekten derer ab, die in Jerusalem wohnten. Die Verwunderung war nicht schlecht – so etwas hatten sie noch nie erlebt. Warum konnten die Jünger plötzlich ihre Sprache sprechen?


Wir wollen uns jetzt kurz die Frage stellen, was das für Sprachen waren und was Zungenrede wirklich bedeutet. Das griechische Wort „glossa“, was in der Bibel für „Sprache“ oder „Zunge“ verwendet wird, kann sowohl das Körperteil „Zunge“ meinen als auch eine real existierende Sprache oder ein Dialekt.


Immer wieder hört man die Argumentation, dass Sprachen- und Zungenrede etwas Unterschiedliches sei, aber Gottes Wort meint ein und dasselbe. Etwas anderes ist es, was daraus gemacht wurde.


Der Herr Jesus hatte in Markus 16,17 den Jüngern verheißen, dass sie „in neuen Sprachen“ sprechen würden. Pfingsten war die Erfüllung dieser Verheißung – mit „neuen Sprachen“ ist an dieser Stelle aber nicht eine neue Sprache in dem Sinne gemeint, dass sie vorher noch nicht existiert hätte, sondern sie ist für den neu, der sie spricht. Das Sprachenreden ist ausschließlich eine Gabe Gottes, die nicht erlernbar ist (1.Kor 12,10).


Aus Apg 2 wird klar, dass die Jünger diese Sprachen vorher nicht kannten und auch nicht gelernt hatten. Es wird aber auch sehr klar und das ist wichtig, dass es um real existierende Sprachen oder Fremdsprachen ging. Pfingsten war in dem Sinne kein Hörwunder, sondern ein tatsächliches Sprachenwunder (Apg 2,6). Die Jünger konnten durch das Wirken des Geistes in Fremdsprachen reden, um Menschen aus anderen Nationen von Gott zu erzählen.


Heute wird das Reden in Zungen oder Sprachenreden oft mit einem unverständlichen Reden oder Plappern gleichgesetzt. Das biblische Sprachenreden hat nichts mit einem Zustand von Ekstase, Verzückung oder sonst etwas gemein. Es ging immer um ein kontrolliertes Reden in einer Fremdsprache, die für den Sprechenden neu war.


Wenn Du heute mit Gemeinden und Gläubigen in Kontakt kommst, wo die Zungenrede als ein ekstatisches, unverständliches Reden mit viel „Tamtam“ praktiziert wird, dann sei bitte vorsichtig. Die ehrliche Frage ist dann, durch welchen Geist es bewirkt wird? Jedenfalls nicht durch den Geist Gottes.

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