„In dem Gesetz steht geschrieben: „Ich will in anderen Sprachen und durch andere Lippen zu diesem Volk reden, und auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.“ Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden.“ (1. Kor 14,21.22)
Wir wollen uns einmal anhand der Bibel die Frage stelle, welche Bedeutung das biblische Sprachenreden hat? Dabei sei noch einmal daran erinnert, dass es sich bei dem Sprachenreden der Bibel um eine Geistesgabe handelt. Es geht um ein Reden in existierenden Fremdsprachen, die man zuvor nicht erlernt hat. Es ist ein Wunder Gottes.
In dem obigen Vers zitiert Paulus aus Jesaja 28,11.12. Der Kontext der Verse beschreibt das Reden Gottes in fremden Sprachen zu seinem eigenen Volk als Zeichen des Gerichts. Weil das Volk Gottes nicht auf Gott gehört hatte, würde Er das Gericht durch eine Belagerung über das Volk bringen. Zunächst wurde das Nordreich (Ephraim) durch den Assyrer belagert und schlussendlich in die Gefangenschaft geführt. Später wurde auch das Südreich (Juda) durch die Chaldäer belagert und gefangen weggeführt. Plötzlich fielen fremde Nationen in ihr eigenes Land ein, die sie dann in fremden Sprachen reden hörten, die sie weder kannten noch verstanden. Und trotzdem hörten sie nicht auf Gott!
Diese Begebenheit greift Paulus in 1. Kor 14,21 auf, um zu erklären, was es mit dem neutestamentlichen Sprachenreden auf sich hat. So wie damals das Reden in Fremdsprachen der Assyrer und Chaldäer zu einem Zeichen des Gerichts für das ungläubige Volk Gottes war, so ist das Sprachenreden im NT auch in erster Linie ein Zeichen für die Ungläubigen und nicht für die Glaubenden.
Welche Ungläubigen sind hier gemeint? In Verbindung mit Jes 28 liegt es auf der Hand, dass das Sprachenreden ein Zeichen für die Juden ist. Es ist in gewisser Weise ein Zeichen des Gerichtes Gottes, weil sich Gott jetzt den Nationen zuwandte, die in fremden Sprachen redeten. Sein Fokus des Handelns und der Gnade war nun nicht mehr Israel allein. Und doch bekam das Volk der Juden noch einmal die Möglichkeit umzukehren und den Messias anzunehmen. Wenn es auch ein Zeichen des Gerichts ist, so ist es natürlich eine Gabe Gottes und ein übernatürliches Wunder des Herrn.
So wie damals in Jes 28, hat Israel nach Pfingsten das Reden Gottes im Allgemeinen nicht angenommen. Du kannst das z.B. daran erkennen wie das Volk auf den eindringlichen Aufruf zur Buße und Umkehr von Stephanus reagierte. Sie steinigten und töteten ihn. Sie wollten nicht auf Gott hören. Wenige Jahre später (im Jahr 70 n.Chr.) wurde Jerusalem durch die Römer in Schutt und Asche gelegt und der Tempel zerstört. Die Juden wurden als Folge in alle Welt zerstreut.
Es ist interessant zu sehen, dass bei allen Vorkommnissen des Sprachenredens in der Apostelgeschichte Juden zugegen waren (Apg 2, Apg 10, Apg 19). Das Sprachenreden ist ein Zeichen für die Ungläubigen, nämlich die Juden.
Erforsche die Bibel, um gegen die Verführungen unserer Zeit gewappnet zu sein!
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