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Bedingungslos



Sieh dorthin, mein Herz, wo Dein Herr hat gebetet,

nachdem Er zu den Jüngern über Seine Leiden geredet.

Doch sie verstanden nichts von dem, was vor Ihm stand,

stritten sich über ihre Größe, waren in Ehrsucht verrannt!

Tadelt der Herr sie? Hört Er auf, sie zu lieben und lehren,

weil sie nur an sich dachten, anstatt Ihn zu lieben und ehren?

Nein, der Herr liebte die Seinen bis ans Äußerste, ans Ende,

sodass Er für sie litt und starb, ihnen schon vorab diente.

Seine Liebe ist bedingungslos, ohne Anspruch und Maßen,

auch wenn Seine Jünger gefühllos und am End´ Ihn verlassen.

Er stellt sich den Feinden, den Sündern, die nur konnten hassen.

Ließ sich anfeinden für Seine Liebe, die nie konnte verblassen.

Nein, diese Liebe strahlt umso heller, stärker und reiner,

wo sie bekam´ nur Hass, Missachtung, sie erwiderte keiner.

Vor dem Dunkel, der Verlorenheit der menschlichen Herzen,

leuchtet und wärmt sie durch Sein Leid, Not und Schmerzen.

Es war ohne Grund und ohne Ursache, die in Ihm je gefunden,

dass sie Ihn anspuckten, schlugen, Seinen Rücken geschunden.

Er war allen in Liebe und Wahrheit, mit offenen Armen begegnet,

ging umher wohltuend, heilend, befreiend, sie nur hat gesegnet.

Und trotz Fragen, was Er denn Böses getan, was verbrochen,

blieb ihr Hass und ihre blinde, rasende, Wut ungebrochen.

Die Liebe Gottes den Menschen in Ihm entgegenstrahlte,

und doch auf das Dunkel der Herzen, ungezähmten Hass, prallte.

Was sollte Gott nun tun, diesen, die Seinen Sohn umbrachten,

die Seine Liebe, Seine Hinwendung, Sein Höchstes, verlachten?

Würde Er sie nicht töten, wie die Weingärtner und Sich rächen,

war „Sein Blut komme über uns“ nicht ihr eigenes Versprechen?

So hättest du es wohl gemacht, du menschlich verdorbenes Herz,

und gestillt deine Wut, deine Trauer durch des Anderen Schmerz.

Aber Gott ist so anders, obwohl Licht und gerecht, voll ew´ger Liebe,

dass Er den Menschen gerade aufgrund dieser Tat zu Sich triebe.

Ja, Seine Vergebung ist wie Seine Liebe ohne Anlass in uns Sündern,

unsere Natur und unser böses Herz, Seinen Plan nicht kann hindern.

Nun erstrahlt die Liebe Gottes umso größer im Schatten vom Kreuz,

wenn ein Sünder verurteilt sein Leben, anerkennt Gott und bereut´s.

Alles, was er dann empfängt: Vergebung, Erlösung und Frieden,

ist nur aus Gnade, unverdient, entspringt allein Gottes Lieben.

Die Liebe Gottes endet nicht und geht von Ewigkeit zu Ewigkeit,

sie macht den Sünder in Christus für ein Leben im Himmel bereit.

Kannst du das fassen, mein Herz, diese Schönheit, diesen Plan?

Egal, wie lange du nachdenkst, begreifst du nicht, was Er getan!

Drum komm, fall nieder, bewundere, lobe und preise Ihn, bete an!

Und birg dich in Seiner Liebe, die nie endet und keinen Anlass nahm!


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