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„Bis Er kommt …“ – Vorbereitungen für das nächste Mal. 



Dankbarkeit


Wir Christen sollten Gott von Herzen dankbar sein, dass wir uns aktuell noch an verschiedenen Orten als Gemeinde treffen können, um Gemeinschaft zu pflegen, aus Gottes Wort zu hören, gemeinsam zu beten und auch den Tod des Herrn Jesus zu verkündigen.


Momentan deutet vieles darauf hin, dass es im Rahmen der Corona-Maßnahmen aufgrund gestiegener Infektionszahlen zu weitergehenden Einschränkungen der Versammlungsfreiheit kommen könnte. Dann ist es vielleicht erneut nicht mehr möglich, sich in großer Anzahl zu treffen, um Gottesdienste zu halten.


Als wir uns zu Beginn der Corona-Pandemie von einem Tag auf den anderen nicht mehr wie gewohnt als Gemeinde versammeln konnten, sind viele Gemeinden in eine Art „Schockstarre“ gefallen. Nichts ging mehr, in manchen Fällen ist der Kontakt unter den Geschwistern tage- oder sogar manchmal wochenlang abgerissen. 


Vielerorts wurden Zoom, Teams oder andere Online-Meeting Tools etabliert, um eine Art „Online-Gottesdienst“ abzuhalten. Wir dürfen dankbar dafür sein, dass es solche Möglichkeiten gab und gibt, um sich zumindest in großer Anzahl wieder sehen zu können. 


Aber eines ist uns auch klar geworden: Ein persönliches Zusammenkommen der Gläubigen an einem Ort kann dadurch niemals ersetzt werden. Es ist unersetzlich, dass wir persönlich zusammenkommen, um uns gegenseitig zu stärken und aufeinander acht zu haben.


„Indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, je mehr ihr den Tag näherkommen seht.“ (Hebräer 10,25)

Ein Rückblick

Viele Christen haben sich zu Beginn und im Verlauf von Corona die Frage gestellt, was Gott uns durch diese Krise zu sagen hat. Hast Du persönlich eine Antwort auf diese Frage bekommen? Haben wir gemeinsam darum gebetet, dass Gott uns auch gemeinsam Antworten gibt und aufdeckt, was Er uns als örtliche Gemeinde und Gemeinschaft von Gläubigen durch Corona zu sagen hat? Wollte Gott uns zur Umkehr rufen? (2.Chr 7,13.14)


Wir wollen uns noch einmal den markanten Vers aus 1. Petrus 4,17 in Erinnerung rufen: “Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Haus Gottes;”


Besonders die Tatsache, dass vielerorts für viele Wochen nicht mehr der Tod des Herrn verkündigt wurde, macht mich im Rückblick sehr nachdenklich. Haben wir den Umstand vielleicht einfach so hingenommen und es uns manchmal zu leicht gemacht? Gab es in der Folge womöglich sogar Streit und Uneinigkeit unter uns? 


Wir wollen uns einmal aufrichtig die Frage stellen, welche Motive uns in dieser Krise leiten und unser Denken bestimmen?!

Das Abendmahl

Als Paulus den Korinthern die Belehrungen bezüglich des Abendmahls weitergab, sagte er es mit folgenden Worten: „Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ (1.Kor 11,26) Jedes Mal, wenn Christen zusammenkommen, um das Mahl des Herrn nach den Anweisungen des Herrn zu feiern, dann erfüllen sie den letzten Wunsch ihres Meisters.


Es war während des letzten Passahmahls vor dem Sterben Jesu, als Jesus selbst den Jüngern das Abendmahl einsetzte. Er hatte diese Gelegenheit herbeigesehnt (Lk. 22,15), bevor Seine Leiden am Kreuz von Golgatha ihren Höhepunkt erreichen würden. Wenn wir es genau nehmen, sind Seine Einsetzungsworte „Dies tut zu meinem Gedächtnis“, sogar mehr als ein Wunsch – sie sind eine klare Aufforderung an alle Jünger Jesu, um dieses letzte Vermächtnis zu erfüllen. dieses letzte Vermächtnis zu erfüllen.


Die Korinther und damit auch wir, sollten das Gedächtnismahl halten - bis Er kommt. Es liegt auf der Hand, dass Paulus hier den Augenblick meinte, wenn der Herr Jesus zur Entrückung der Gläubigen wiederkommen wird (1.Thes 4,16; 1Kor 15,51ff). Wenn wir endlich in Seiner Gegenwart sind, mit „Ihm leben“ (1.Thes 5,10) werden und Ihn sehen „wie Er ist“ (1.Joh 3,2), wird kein Gedächtnismahl mehr nötig sein.


Ist uns Sein Gedächtnismahl so wertvoll und wichtig, dass wir es unter keinen Umständen versäumen oder gar auslassen möchten?


„Bis er kommt“ gilt also auch in Zeiten von Corona, in Zeiten der Veränderung und auch bei vorhandenen Einschränkungen der Versammlungsfreiheit. Wie viele Christen, die tatsächlich an Seiner Aufforderung festhielten, hätte der Herr Jesus angetroffen, wenn Er während des letzten „Lock Downs“ wiedergekommen wäre? Gibt der Herr Jesus uns jetzt nicht nochmal eine Chance, auch wenn die Regeln verschärft werden, diesem letzten Wunsch unseres Herrn nachzukommen – BIS ER KOMMT?!


Die ersten Christen

Als die erste Christengemeinde zusammenkam, trafen sich die Christen zunächst täglich im Tempel und feierten in den Häusern der Gläubigen das Abendmahl (Apg 2,46). Das Leben der jungen Gemeinde in Jerusalem wird in Apg 2,42 treffend zusammengefasst:


„Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.“


Zudem ging von ihrem Leben eine Strahlkraft aus, sodass sich viele Menschen bekehrten und der Gemeinde hinzugefügt wurden.


Einige Zeit später hatte sich offensichtlich der erste Tag der Woche (Sonntag und Auferstehungstag des Herrn) als der bestgeeignetste Tag herausgestellt, um den Tod des auferstandenen Herrn zu verkündigen und auch als Gemeinde zusammenzukommen.


„Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte; und er dehnte das Wort bis Mitternacht aus.“ (Apg 20,7)

Paulus blieb extra über den Sonntag in Troas, um mit den Gläubigen das Gedächtnismahl halten zu können. Das Mahl des Herrn hatte für Paulus einen enormen Stellenwert. Schließlich ging um Seinen Retter und Herrn.

Was können wir davon lernen?

In manchen örtlichen Gemeinden/Versammlungen kann man seit Beginn der Einschränkungen durch Corona nicht mehr in einem Raum zusammenkommen. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Manche Gemeinden sind sehr groß und es kommen in normalen Zeiten mehrere Hundert Geschwister zu den Zusammenkünften. Mancherorts sind die Räumlichkeiten begrenzt, sodass man nach Ausweichmöglichkeiten suchen muss.


Immer wieder erlebt man es aber auch, dass in den Zusammenkünften einer örtlichen Gemeinde Geschwister aus vielen verschiedenen Orten zusammentreffen, um gemeinsam an den Herrn Jesus zu denken.

Die Gläubigen im Neuen Testament lebten den biblischen Gedanken der örtlichen Gemeinde in der Praxis aus. Zu der Gemeinde an einem Ort gehören alle wiedergeboren Christen an einem lokalen Ort. Die Bibel spricht zum Beispiel von der „Versammlung Gottes, die in Korinth ist“ (1.Kor 1,2) oder der „Versammlung der Thessalonicher in Gott“ (1.Thes 1,1).


Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass wir örtlich gezwungen wären, auch alle in einem Raum oder Gemeindesaal zusammenzukommen. Doch ist es natürlich wunderbar, wenn es funktioniert. Auch sollten nie Uneinigkeit, Sympathie oder Antipathie uns davon abhalten, in einem Raum als Christen zusammenzukommen.


Im Sinne des Wort Gottes ist es so, dass die Gläubigen eines Ortes sich auch gemeinsam mit den Gläubigen an diesem Ort versammeln und nicht nach A, B oder X fahren, um an den dortigen Gemeindezusammenkünften teilzunehmen.


Haben wir schon einmal darüber nachgedacht und gemeinsam gebetet, ob das nicht auch in Zeiten von Corona (und darüber hinaus) eine große Hilfe sein könnte, um den Beschränkungen durch Corona besser zu entsprechen? Dann verteilen sich vielleicht die Geschwister einer Gemeinde mit 200 regelmäßigen Besuchern, plötzlich auf 4 oder 5 Orte. Und wenn wir weiterdenken wird uns klar, dass dann dem Herrn Jesus auch an 4 oder 5 Orten das Lob gebracht werden kann, anstatt nur an einem Ort.


Bei der Speisung der 5000 Männer bat der Herr Jesus die Jünger, dass sich die Leute in 50er Gruppen lagern sollten (Lk 9,14). Wenn es in dieser Begebenheit auch nicht direkt um die Gemeindezusammenkünfte geht, macht es doch das Prinzip von Ordnung und Überschaubarkeit deutlich. In großen Menschenmengen gerät der Einzelne sehr schnell in Vergessenheit. 

Die ersten Christen trafen sich sogar in ihren Privathäusern, um das Brot zu brechen. Ob da jeweils mehr als 10 oder 20 Personen zusammenkamen?


Der Herr Jesus gibt eine Verheißung

In Mt. 18,20 gibt der Herr Jesus eine Verheißung im Hinblick auf das Zusammenkommen einer örtlichen Gemeinde, die Ihn in der Mitte hat: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ Zwei oder drei, das ist die Mindestzahl für ein örtliches Zusammenkommen als Gemeinde, zu dem der Herr Jesus sich bekennt.


Ist das nicht eine riesengroße Ermutigung, dem Herrn Jesus auch in Zeiten von Corona zu vertrauen? Selbst wenn an einem Ort, nur noch zwei oder drei zusammenkommen können, wird Er sich dazu bekennen. Haben wir als örtliche Gemeinde den Mut, den Herrn Jesus beim Wort zu nehmen und damit verbunden auch Seinem letzten Wunsch – Seiner letzten Aufforderung an uns – das Gedenken Seines Todes, durch das Gedächtnismahl zu entsprechen? Und das unabhängig von den erschwerten bzw. veränderten Umständen?


Ich wünsche mir von Herzen, dass der obige Vers nicht nur theologisches Fachwissen für mich ist, sondern auch erlebte und gelebte Praxis.

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