„Gemeinsam sollen sie teilen.“ (1.Sam. 30,24)
Teilen ist heute in aller Munde. Besonders wenn wir unser Smartphone benutzen, werden wir aufgefordert zu teilen, was wir uns anschauen. Die Idee ist: Dinge, die uns gefallen, an andere weiterzugeben. Doch wie sieht das mit materiellen und geistlichen Gütern in unserem Leben aus? Teilen wir auch da gerne?
In 1.Samuel 30 lesen wir davon, wie David mit seinen Männern den Amalekitern nachjagt. Die Amalekiter hatten kurz zuvor die Stadt Ziklag überfallen, niedergebrannt und alle Bewohner gefangen mitgenommen – darunter auch die Frauen Davids.
Nachdem David Gott befragt hatte, war er mit seinen Männern zum Kampf aufgebrochen. Doch 200 seiner Männer waren zu erschöpft, um weiterzuziehen und blieben am Bach Besor zurück.
Der Kampf wurde mit Gottes Hilfe gewonnen und alle Gefangenen konnten lebend befreit werden. Außerdem machten sie große Beute bei den Amalekitern. Doch auf dem Rückweg machten einige Männer deutlich, dass sie nicht bereit waren, die Beute mit den Zurückgebliebenen zu teilen. Nur die Familienangehörigen sollten ihnen zurückgegeben werden (V.22).
Wir können daran gut erkennen, wie hart das Herz der Menschen oft ist – auch heute. Doch David antwortet darauf sehr weise. Er ist sich bewusst, woher sie die Beute haben: „Tut nicht so […] mit dem, was der HERR uns gegeben hat;“ (V.23) Auch wir empfangen alles von Ihm. Sind wir uns dessen noch bewusst?
Dann stellt er klar, dass auch diejenigen etwas bekommen sollten, die zurückgeblieben waren.
„Denn wie das Teil dessen, der in den Kampf hinabzieht, so soll auch das Teil dessen sein, der bei den Geräten bleibt: Gemeinsam sollen sie teilen.“ (V.24)
Luther übersetzt hier „Tross“ anstatt „Geräte“. Das macht uns das Verständnis dieser Stelle etwas einfacher. Unter einem „Tross“ versteht man „jene rückwärtigen Teile einer Militäreinheit, die Unterstützungsaufgaben insbesondere im Versorgungs- und Transportbereich übernahmen (1).“ Wir dürfen diesen Grundsatz auch heute auf verschiedene Bereiche anwenden. Versorgen wir auch alte Geschwister, die schwach und krank sind mit geistlicher Nahrung? Unterstützen wir (finanziell oder materiell) Geschwister, die in eine Notlage geraten sind? Haben wir auch für diejenigen etwas, die vielleicht zu Hause auf Kinder aufpassen müssen und nicht jede Gemeindestunde besuchen können?
Wie wir im nächsten Vers sehen, ist dieses Teilen zu einer festen Regel im Volk Israel geworden. Das sollte auch bei uns der Fall sein. So sorgt Gott dafür, dass für alle genug da ist!
1 https://de.wikipedia.org/wiki/Tross abgerufen am 17.06.2021
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