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Der eine Platz


“Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.” (Mt. 18,20)


In Matthäus 18,20 sehen viele Kommentatoren der Bibel so etwas wie das “Grundgesetz der ekklesia”. Es ist das zweite und letzte Mal in den Evangelien, dass der Herr Jesus direkt von Seiner Versammlung spricht. (vgl. Mt.16,18) Und tatsächlich können wir aus diesem Vers viele wichtige Punkte ableiten, die für das Zusammenkommen als Gläubige eines Ortes grundlegend sind.


Der Vers wird sehr häufig zitiert und angewandt, sodass wir uns vielleicht daran gewöhnt haben. Der Herr Jesus will persönlich in der Mitte Seiner Erlösten sein und gibt Ihnen damit Autorität und Befähigung sowie Segen.

Aber leider wird dieser Vers oft aus dem Zusammenhang gerissen, in den er eingebettet ist. In Matthäus 18 spricht der Herr Jesus auch über Demut, Heiligung, Freude an Errettung, Vergebungsbereitschaft und Langmut. Wenn wir 1 dieser Dinge weglassen, kann es sein, dass wir statt in Matthäus 18,20 in Matthäus 8,20 landen:

“Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.”

Der Herr Jesus hatte als Mensch auf dieser Erde keinen Platz für Sich gefunden, wo Er das Haupt hinlegen konnte. Das lässt uns einerseits an Seine tiefe Erniedrigung, Seine Armut für uns denken (vgl. 2.Kor.8,9), aber andererseits auch, dass Er wirken musste, bis das Werk vollendet war. Erst am Kreuz war Ihm die Ruhe vergönnt, nachdem alles getan war:

“Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.” (Joh.19,30) (dasselbe Wort wie hinlegen)

Vorher konnte der Reine und Heilige Sich auf dieser Erde “keine Ruhe gönnen” bis das Opfer zur Abschaffung der Sünde gebracht war! (Hebr.9,26)

Heute, nachdem der Herr Jesus als Mensch in den Himmel aufgefahren ist, möchte Er gerne in der Mitte der Gläubigen sein und Gemeinschaft mit ihnen genießen. Wie schön, wenn wir alle Punkte und den Zusammenhang aus Matthäus 18,20 beachten und verwirklichen, damit Er in unserer Mitte sein kann! Dann wird Segen, Friede und Freude die Folge sein.

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