Die Bibel berichtet uns einerseits, dass Gott als Schöpfer unser Herz vollkommen (er-)kennt und (er-)forscht, d.h. unser Innerstes, alle Gedanken, Überlegungen und Motive. Eben das, was vor Menschen verborgen ist, bis es durch Taten, Reden oder vielleicht nur unseren Gesichtsausdruck nach außen dringt. Das macht einen Teil Seiner Gottheit aus!
Andererseits will Er auch uns gerne zeigen, was in uns steckt -und das ist nichts Gutes. Das hat Er vor allem durch Seinen Sohn, Jesus Christus, getan, indem Er Ihn in unsere Welt schickte. Der Mensch hat angesichts Seiner Liebe und Perfektion völlig gezeigt, was in ihm ist! Er hat den Sohn Gottes abgelehnt und unschuldig, aus Hass, Neid und purer Bosheit, getötet.
Aber jeder, der sich selbst mit Gottes Augen als unverbesserlich böse erkennt und dieses Opfer, das Jesus Christus gebracht hat, dankbar annimmt, kann mit Gott ins Reine kommen. Dann ist die Schuld bezahlt! - Aber wie sieht es in dem so geretteten Menschen aus?
Den Zustand jedes Menschen von Natur aus und damit das, was in meinem und deinem Herzen ist, erklärt der Herr Jesus selbst in einer Situation:
"Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken: Ehebruch, Hurerei, Mord, Diebstahl, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, böses Auge, Lästerung, Hochmut, Torheit; alle diese bösen Dinge gehen von innen heraus und verunreinigen den Menschen." - Markus 7,21
Aber durch den Glauben an den Herrn Jesus und die darauf folgende Vergebung der Sünden, hat sich eine gewaltige Veränderung in jedem Glaubenden vollzogen. Gott schenkt ihm ein neues Leben und den Heiligen Geist, der jetzt in Ihm, d.h. in seinem Herzen wohnt. (vgl. 2. Korinther 1,22 + Epheser 1,13) Dadurch hat Gott sein Herz erst einmal grundsätzlich gereinigt und erneuert.
"Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, wie auch uns; und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, indem er durch den Glauben ihre Herzen reinigte." - Apostelgeschichte 15,8
Das drückt auch eine etwas kompliziertere Stelle in Titus 3,4-7 aus. Da haben wir den Heiligen Geist, der eine Erneuerung unserer Lebenseinstellung und Gedankenguts bewirkt. Der Glaubende ist von neuem geboren, hat das ewige Leben und eine neue Hoffnung, ein neues Ziel, einen neuen Antrieb für sein Leben.
Soweit erst mal der Teil, der Gott betrifft. Von Ihm aus steht da jetzt ein neuer Mensch mit einem neuen Herzen, neuer Perspektive und Lebensausrichtung.
Trotzdem kommt es in meinem - und ich vermute einfach mal - auch in deinem Leben immer wieder vor, dass wir eben noch andere Motive haben. Wir tun Dinge aus Neid, beleidigen und verletzen andere, schaden uns selbst. Vielleicht sogar bis hin zum Äußersten, wie die Sünden, die der Herr Jesus in Matthäus 15,19 aufzählt.
Das passiert, weil wir eben immer noch unser menschliches Herz haben, die Bibel nennt das die alte Natur, das Fleisch. Lies dazu mal in Römer die Kapitel 7+8! Dort entdeckst du einen Gläubigen, der genau diese Erfahrung durchmachen und erkennen muss, dass irgendetwas bei ihm noch nicht stimmt. Leider ist das unumgänglich, weil "das Fleisch gegen den Geist gelüstet, der Geist aber gegen das Fleisch; diese aber sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt." - Galater 5,17
Und jetzt kommt das, was wir dazu beitragen können, damit unser verwandeltes Herz auch zur Geltung kommt. Eigentlich sollte es ganz einfach sein, wie Galater 5,16 sagt: "Wandelt im Geist, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen." Logisch oder? Rein theoretisch sicher!
Dazu ist es nötig, dass wir offen vor unserem Herrn sind und Ihn immer wieder bitten, uns zu zeigen, was schief läuft bzw. wenn nötig, die Sünden bekennen und lassen sowie mit allen Mitteln vermeiden. (s. Sprüche 28,13; Römer 13,14)
So hat es auch schon König David ausgedrückt, obwohl er noch deutlich weniger Hilfsmittel hatte, als wir heute:
- „Prüfe mich, HERR, und erprobe mich; läutere meine Nieren und mein Herz!“ Ps 26,2
- „Schaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in meinem Innern einen festen Geist!“ Ps. 51,12
- „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken!“ Ps. 139,23
Dann wird unser Blick für die wichtigen Dinge wieder neu geschärft, unsere Motivation angefacht, ein Leben mit und für den Herrn zu leben. Manchmal muss der Herr mir zum Beispiel meinen Hochmut (Lukas 9,47), meine Trägheit und mein Unverständnis (Lukas 24,25) oder auch meinen Kleinglauben (Matthäus 16,8) vor Augen halten.
Sein Ziel ist immer, dass unsere Herzen neu für Ihn brennen und wir unseren Lebensweg zu Seiner Ehre gehen. Das wünsche ich dir und mir für heute und jedes Mal, wenn der Herr uns wieder einmal herzlich verändern muss.
"Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Weg zu uns redete, [und] als er uns die Schriften öffnete?" Lukas 24,32
„So spricht der HERR der Heerscharen: Richtet euer Herz auf eure Wege!“ Haggai 1,5+7
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