„Da spricht die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin es nicht.“ (Johannes 18,17)
Jesus Christus war gerade gefangengenommen und zu Annas, dem Hohenpriester, gebracht worden. Die Juden wollten Ihm den Prozess machen, Ihn endlich loswerden. Er hatte sie durch sein Leben immer wieder „ins Licht“ gestellt und ihre bösen Herzen aufgedeckt.
Petrus und der „andere Jünger“ (wahrscheinlich Johannes), waren Jesus bis zum Amtssitz des Hohenpriesters gefolgt. Da Johannes dem Hohenpriester bekannt war, kam er hinein in den Hof des Hohenpriesters.
Weil Petrus noch draußen wartete, sprach Johannes mit der Türhüterin, damit auch er hineinkommen konnte, um Jesus auf Seinem letzten, schweren Weg zu begleiten.
Kurz vor diesem Erlebnis hatte Petrus, aber auch alle anderen Jünger, mit Nachdruck beteuert, dass sie Jesus folgen würden, auch wenn es einmal “eng werden” und an die Substanz gehen würde. „Selbst wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen.“ (Mt 26,35)
Bestimmt hatte Petrus das ernst gemeint. Jedenfalls war es nicht einfach ein loses Versprechen gewesen, doch jetzt wurde er eiskalt von der Realität erwischt. Sein eigenes Herz hatte ihn betrogen (vgl. Jer 17,9).
Auf die Frage der Türhüterin, ob er auch ein „Jünger dieses Menschen“ sei, verlässt ihn der Mut. Mehr als ein: „Ich bin es nicht.“ kommt nicht über seine Lippen.
Noch mindestens zweimal bekommt Petrus in dieser Situation die Möglichkeit sich zu seinem Herrn zu bekennen, doch es geht schief. Petrus versagt und verleugnet seinen Herrn.
Oft geht es mir wie Petrus. Der Grund für mein Versagen liegt darin, dass ich mich selbst überschätze, auf meine Kraft vertraue und nicht nahe genug bei dem Herrn bin. Ich lasse Gelegenheiten bei meinen Kollegen, Nachbarn und Kunden, wo ich Jesus bekennen könnte, aus und schweige lieber.
Lasst uns mit Gottes Hilfe und unter Gebet neuen Mut fassen, uns zu Jesus zu bekennen, denn Er verspricht uns: „Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist;“ (Mt 10,32)
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