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Fehlender Eifer für Gott?!


„Stärkt die schlaffen Hände und macht fest die wankenden Knie!“ (Jesaja 35,3)

Ich habe den Eindruck, dass die Christen in unserer Zeit mit sich selbst sehr zufrieden sind, obwohl viel Ursache vorhanden ist, das Gegenteil zu denken. Wenn ich Biographien von Christen lese, die schon in der Ewigkeit sind, so erstaune ich über mich selbst und kann nur bei dem Gedanken weinen, wie weit ich hinter solchen Männern und wieviel weiter ich hinter meinem göttlichen Meister zurück bin.

Wenn Martin Luther mit heiliger Unerschrockenheit der Gefahr entgegensehen konnte, warum können wir es nicht? Wenn Calvin mit Adleraugen die Lehren des Evangeliums unter den Nebeln des Irrtums erkennen konnte, warum können wir es nicht?

Wenn andere Schimpf und Schande um Christi willen ertragen konnten, warum können wir es nicht? Es ist kein Grund vorhanden, weshalb nicht der Geringste der Heiligen der Familie Gottes den Größten übertreffen sollte.

Ich weiß, dass die Gläubigen in unserer Zeit vollkommen damit zufrieden sind, errettet zu sein. Wo ist jener heilige Drang, der die Seelen der Christen zu edlen Taten fortreißt?

Wir sind zusammengeschrumpfte Zwerge, zufrieden mit der geringen Höhe, zu der wir es gebracht haben, und fragen nichts nach den Höhen, die sich noch über unseren Häuptern auftürmen. Die müden Hände und die strauchelnden Knie sind schuld daran.

In den ersten Jahrhunderten wurde das Evangelium in jedes Land getragen. Es gab keine Gegend in der damals bekannten Welt, die nicht das Wort vom Kreuz hörte. Die Nachfolger Jesu waren damals Männer, die keine Furcht kannten. Sie verließen ihr Vaterland, Haus und Familie um seines Namens willen und gingen überall umher und predigten das Wort.

Wir müssen alle erst unseren Lebensunterhalt gesichert haben, ehe wir hinausgehen wollen, um das Evangelium zu verkündigen. Und wenn uns dann kein Beifall folgt, so hören wir bald wieder auf zu arbeiten.

Wenn die heutige Christenheit Beter wie die Apostel und Märtyrer hätte, würden die Bollwerke des Satans keinen Bestand haben.

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