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Flucht vor Hindernissen


„Da verließen ihn die Jünger alle und flohen.“ (Matt. 26,56)

Im Garten Gethsemane musste der Herr Jesus Seine Jünger aufwecken. Sie waren eingeschlafen, da sie keine Kraft mehr hatten, um mit dem Herrn gemeinsam zu beten. Kurz nachdem sie alle zusammen den Garten verlassen hatten, sahen sie viele Fackeln auf sich zukommen. Es war Nacht, sie konnten nichts Genaues erkennen, aber es mussten viele Menschen sein, die da jetzt auf sie zukamen. Im Licht der Fackeln blitzten einige Schwerter und schwach konnte man den Umriss von Holzknüppeln erahnen. Was erwartete die Jünger und den Herrn jetzt?

Angeführt wurde die Menge von Judas Iskariot. Der Judas, welcher über drei Jahre lang mit Jesus gegangen war. Der Judas, welcher Verantwortung über die gemeinsame Kasse der Jünger hatte. Es war genau dieser Judas, der jetzt den wütenden Mob anführte.


Was dachten wohl die Jünger in dieser Situation? Konnte das alles wahr sein? Das war doch jetzt nicht Judas - unmöglich! Doch, es war Judas und er verriet den Herrn mit einem Kuss. Daraufhin wollte die Menge Jesus greifen.


Jesus reagiert mit milden Worten auf den wütenden Mob. Er ließ Sich sogar freiwillig binden und abführen. Das konnte doch jetzt wohl nicht wahr sein! Verteidigt der Herr sich nicht? Die Gedankenwelt der Jünger spielt Karussell.


Ihre Reaktion? Die Flucht! Einfach nur weg. Es bestand keine Hoffnung mehr. Sie hatten Angst um ihr Leben.


Wir brauchen die Jünger nicht zu verurteilen. Hätten wir in so einer Situation anders gehandelt? Wohl kaum. Eher tendieren wir dazu, bei viel geringeren Problemen zu fliehen.

Wie ist das bei uns, wenn Probleme in der Familie oder in der Gemeinde entstehen? Fliehen wir dann? Oder stellen wir uns dem Problem? Das ist nicht einfach, aber der Herr belohnt Ausharren. Lasst uns nicht vor jedem Hindernis die Flucht ergreifen. Der Herr Jesus fordert uns auf, auf Ihn zu blicken und Ihm zu vertrauen. Das nimmt die Probleme vielleicht nicht weg, aber es verändert unsere Herzen und wir bekommen Kraft zum Ausharren.


„Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen fallt, da ihr wisst, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt.“ (Jak. 1,2+3)


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