top of page
Christian Achenbach

Gehorsam und Segen


„Gehorsam“ ist ein Begriff, der nicht mehr in unsere moderne Zeit der Selbstbestimmung zu passen scheint, aber im Rahmen der Eindämmung von Corona durch staatliche Anordnungen plötzlich wieder hochaktuell wird. Vorsichtshalber möchte ich die Definition des Duden wiedergeben, damit wir eine gemeinsame Grundlage haben, über die wir nachdenken können. 


Gehorsam ist die Unterordnung unter den Willen einer Autorität“ (vgl. https://www.duden.de/rechtschreibung/Gehorsam).


Es geht also darum, das zu tun, was ein anderer sagt. Wenn auch nicht mehr populär, begegnet uns die Unterordnung unter den Willen eines anderen in fast allen Lebensbereichen. Denk nur einmal an Deinen Beruf, die Uni, die Beziehung zu Deinen Eltern, den Straßenverkehr, usw. Überall wird von Dir verlangt, dass Du dich in verschiedenen Bereichen unterordnest. Und um ehrlich zu sein: Ohne die Unterordnung unter die vorhandenen Gebote und Gesetze würde unser Zusammenleben gar nicht funktionieren. Ohne Gehorsam würde unser gesellschaftliches Leben kollabieren.


Aber jetzt zur Bibel. Ich denke an Petrus, der erschöpft von der Fischerei in der Nacht, womöglich endlich den Feierabend herbeisehnte. Vielleicht waren er und seine Kollegen frustriert, weil sie die ganze Nacht über nichts gefangen hatten. Petrus wäscht gerade die Netze, als der Herr Jesus auf ihn zukommt. Er bittet ihn mit dem Boot ein Stück weit auf den See Genezareth hinauszufahren, damit Er von dort aus besser zu den Volksmengen predigen kann.


Als Jesus seine Predigt beendet hat, folgt für Petrus eine lebensverändernde Lektion. Der Meister fordert Petrus mitten am Tag auf, mit seinem Fischerboot erneut auf den See hinauszufahren, um die Netze auszuwerfen. 


Petrus gerät ins Stocken. Er hatte sich die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen. Als erfahrener Fischer wusste er auch, dass man Fische besser in der Nacht als am Tag fängt. Zudem war er müde und erschöpft. Ich kann die Zweifel verstehen, die in Petrus aufgekommen sein mögen.


Petrus überlegt kurz und antwortet dann dem Herrn Jesus: „Aber auf dein Wort hin will ich die Netze hinablassen.“ (Lk 5,5) Petrus entscheidet sich entgegen seiner Gefühle und Erfahrungen für Gehorsam seinem Herrn und Meister gegenüber. 


Es beeindruckt mich, wie der Herr Jesus diesen einfachen Gehorsam umgehend belohnt. „Und als sie dies getan hatten, umschlossen sie eine große Menge Fische, und ihre Netze begannen zu reißen.“ (Lk 5,6) Niemals hatte Petrus damit gerechnet. Er ist erledigt, völlig erschlagen von der gerade gemachten Erfahrung und beeindruckt von der Größe und Herrlichkeit Jesu (Lk 5,8,9). Und nicht nur das – der Herr Jesus hält eine neue, weitreichende Aufgabe für Petrus bereit. Petrus soll nicht mehr Fische fangen, sondern Menschenfischer werden.


Gehorsam Gott gegenüber hat immer reichen Segen zur Folge. Dabei geht es nicht um materiellen Segen, sondern um geistlichen Segen, der Frieden und Freude in Dein Herz bringt. Nur wenn wir gehorsam sind, kann sich uns Gott in Seiner Herrlichkeit offenbaren, damit Er uns größer wird. Nur wenn wir gehorsam sind, kann Gott uns auch in unserem Dienst weiterführen und Aufgaben zeigen, die wir für Ihn tun können.


Von Petrus lernen wir auch: Nicht unsere Gefühle dürfen darüber entscheiden, ob wir gehorsam sind oder nicht. Bitte lies immer wieder Gottes Wort unter Gebet, um Gottes Willen zu erkennen. Und dann: Tu was Gott sagt. „Auf Dein Wort hin“ – Gott wird Dich dafür segnen!


“Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei; und prüft mich doch dadurch, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen bis zum Übermaß ausgießen werde.” (Mal 3,10)


„Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder.“ (1.Sam 15,22b)


Comentários


bottom of page