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Gott ist freundlich und gibt gern


Die wohl ungewöhnlichste Art, mit der Amy Carmichael Gott auf die Probe stellte, ist folgende: »Wir mussten uns die Frage stellen, ob wir ein nahegelegenes Erholungsheim kaufen sollten. Welches war die richtige Entscheidung? Schließlich wollten wir ja, dass Gottes Wille geschieht. Also wurde viel gebetet und letztendlich baten wir Gott darum, dass, wenn es sein Wille sei, das Haus zu kaufen, die genaue Summe von 100 Pfund eingehen solle. Der Betrag kam innerhalb kürzester Zeit! Doch wir zögerten immer noch. Zwei Monate später baten wir Gott noch einmal um dasselbe Zeichen als Zustimmung zum Kauf. Und noch am gleichen Tag kam ein weiterer Scheck über 100 Pfund. Selbst jetzt hatten wir keinen Mut, in dieser Sache etwas zu unternehmen. Da kam innerhalb weniger Tage ein weiterer Betrag von 100 Pfund, der sogar ausdrücklich für den Kauf eines solchen Hauses bestimmt war.«


Ist es nicht ermutigend, wenn wir von solchen Erfahrungen lesen und uns dann vor Augen halten, dass Gott auch zu uns so freundlich und freigiebig ist? Gott ist die Liebe und Liebe ist immer freundlich! Denke daran, wenn du Gott das nächste Mal um etwas bittest. Unser allmächtiger Vater ist »freundlich«. Das wird uns bei unseren Gebeten helfen. Gott hat so viel Geduld mit uns, wenn unser Glaube schwankt. »Wie kostbar, o Gott, ist deine Gnade« (Ps 36,8) und »deine Güte ist besser als das Leben.« (Ps 63,4)


Die Gefahr ist, dass wir von solchen Erfahrungen lesen und sagen: »Mensch, wie schön für sie!« Und dabei vergessen wir, dass Gott für uns dasselbe bereithält und uns genug Grund gegeben hat, um dasselbe von Gott zu erwarten. Gott hat keine Lieblingskinder! Er will, dass alle seine Gläubigen beten — auch du und ich.


Gott lässt manche Christen besondere Dinge erleben, wie wir sie von Amy Carmichael und Georg Müller gelesen haben, und er sorgt dafür, dass wir davon hören — nicht nur, damit wir über Gott staunen, sondern auch, damit wir herausgefordert werden zu beten! Also lasst uns einfältig sein und Gott vertrauen, wie kleine Kinder es tun. Nehmt Gott beim Wort. Denkt daran, dass uns in Christus »die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes« (Tit 3,4) erschienen ist. Manchmal führt Gott Menschen ins Gebetsleben hinein und manchmal muss er uns geradezu hineintreiben.


(Aus „Der knieende Christ“)


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