„Und dem Engel der Versammlung in Laodizea schreibe: Dieses sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:“ (Offenbarung 3,14)
Das Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizea bildet den Abschluss von 7 Briefen an 7 Gemeinden in der Region Asia (der heutigen Türkei), die in den Kapiteln 2 und 3 der Offenbarung aufgeschrieben sind.
In den Briefen an diese Gemeinden wird auf den damaligen geistlichen Zustand der einzelnen Gemeinden Bezug genommen. Die Briefe stecken somit auch voller Lektionen für die Gemeinden in unserer Zeit und für die ganze Zeit des Christentums. Darüber hinaus enthalten die Sendschreiben eine prophetische Schau über die ganze Zeit der Christenheit – von der Zeit der Apostel bis zum Wiederkommen des Herrn Jesus und Ihrer Aufnahme in den Himmel.
Das passt sehr gut in das Buch der Offenbarung, welches ja ein durch und durch prophetisches Buch ist. Es ist wichtig, dass man versteht, dass es in diesem Buch nicht um die Gemeinde Gottes nach dem ewigen Plan Gottes (oder Seinem Ratschluss geht), sondern vielmehr um die Gemeinde unter der Verantwortung des Menschen.
Der Herr Jesus wird in Kapitel 1 zunächst in seiner atemberaubenden und ehrfurchtsgebietenden Richterherrlichkeit beschrieben. Er steht inmitten von „sieben goldenen Leuchtern“ (sieben Gemeinden) und beurteilt diese mit Seinem göttlichen Maßstab. Seinem Blick entgeht nichts, Er hat Augen wie eine Feuerflamme und aus Seinem Mund geht ein „scharfes, zweischneidiges Schwert“ hervor (Off 1,12-16).
Mit dem Brief an die Gemeinde in Laodizea fängt die letzte Phase der Kirchengeschichte hier auf dieser Erde an, die anhält bis der Herr Jesus zur Entrückung wiederkommen wird.
Aus der prophetischen Sicht kann man bei der Gemeinde in Philadelphia an die verschiedenen Erweckungsbewegungen (darunter waren auch Spurgeon, Whitefield, Darby, Müller, Kelly, Groves, Chapman, u.v.a.) im 18. und 19. Jahrhundert denken, die durch wirkliche Kraft, echte Bruderliebe, eine lebendige Erwartung des Herrn, eifrige Missionsbemühungen und ein schriftgemäßes Gemeindeverständnis gekennzeichnet waren.
Das Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizea beschreibt vielmehr die Bewegungen und Gemeinden heute, die einmal Kraft, ein brennendes Herz und Einsicht in Gottes Wort hatten, aber jetzt durch Hochmut und Heuchelei hervortreten. Sie sind von sich selbst eingenommen, aber Christus ist nicht mehr da. Er steht vor der "Kirchentür" und bittet um Einlass bei dem Einzelnen!
Das Hauptmerkmal von Laodizea ist Lauheit, nicht kalt oder heiß. Irgendwo dazwischen, nicht anziehend, sondern so, dass der Herr Jesus diese Gemeinde einmal aus Seinem Mund „ausspeien“ (V.16) wird.
Das Sendschreiben an Laodizea beschreibt den Zustand vieler Gemeinden in unserer Zeit! Der Herr Jesus prüft auch heute den Zustand jeder einzelnen Gemeinde. Er stellt fest, ob wir nur Gemeinde spielen, ob wir lau sind oder noch brennend für Ihn.
Wo stehst Du persönlich in Deinem Leben? In welchem Zustand ist die Gemeinde, die Du besuchst?
Wir wollen uns die Gemeinde in Laodizea näher anschauen …
Fortsetzung folgt
Comments