Im Allgemeinen hat der Mensch den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Er möchte seine Wege gehen und hofft, dass sich die Menschen um IHN herum anpassen. Er möchte „sein Ding“ machen und auf niemanden Rücksicht nehmen. Er strebt nach Perfektion, Ruhm und Anerkennung. Auch wir Christen haben diese Denkweise oft tief in uns und merken gar nicht, wie wir dadurch Gott die Ehre nehmen, versuchen Gott gleich zu sein und uns von den Menschen Anerkennung erhoffen, die allein Gott gebührt.
Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass es nicht um uns geht. Nicht um dich, nicht um mich. Jesus Christus ist der Hauptdarsteller in der Geschichte der Erlösung. Es geht um Ihn und wir dürfen eine kleine Rolle in dieser Geschichte einnehmen. Möchten wir weiterhin der „Star“ unseres eigenen schäbigen Werks sein, oder nehmen wir gerne die Rolle ein, die Gott uns zugedacht hat?
Wenn wir bereit sind, den Platz einzunehmen, den Gott für uns vorgesehen hat, möchte er uns auch eine Aufgabe geben. Er möchte, dass wir Ihm dienen – aus Liebe und Dankbarkeit. Es gibt so viel zu tun, doch der Herr ist es der seine Arbeiter aussendet (Lk. 10,2). Nicht wir bestimmen unsere Aufgaben, wir müssen den Herrn darum bitten, dass Er uns zeigt, was wir tun sollen. Wenn Gott dich dann anspricht: „Steh auf und geh!“ sagst du dann: „Rede, denn dein Knecht hört.“ (1.Sam. 3,10)?
Wir finden großartige Vorbilder in der Bibel, die dem Ruf des Herrn „Steh auf und geh!“ folgten. Gott kann auf verschiedene Arten seine Diener aussenden.
In der Apostelgeschichte Kapitel 8, 26ff finden wir Philippus, der durch einen Engel des Herrn den Auftrag bekommt: „Steh auf und geh nach Süden[…]“. Keine weiteren Details zu der Aufgabe, die auf ihn wartet. Lediglich der Auftrag „Steh auf und geh“ und Philippus „stand auf und ging hin“. Er fragt nicht weiter nach, sondern vertraut darauf, dass Gott ihm zeigt, was es zu tun gibt. Als sich ein Wagen nähert, spricht der Geist des Herrn erneut zu Philippus: „Tritt hinzu und schließe dich diesem Wagen an“ und „Philippus aber lief hinzu[…]“. Auch hier wieder keine Fragen seitens Philippus, was ihn wohl in dem Wagen erwarten würde, oder was er genau tun sollte. Nein, er war einfach gehorsam und schloss sich dem Wagen an. In dem Wagen hatte er ein intensives Gespräch mit einem Kämmerer (Schatzmeister), der sich anschließend bekehrte und taufen ließ. Und wenn Philippus nun nicht gegangen wäre…?
In Kapitel 9, 10ff spricht der Herr in einer Vision zu Ananias: „Steh auf und geh in die Gasse, […] und frage im Haus des Judas nach jemand mit Namen Saulus, von Tarsus […]“ dieser „hat in einem Gesicht einen Mann, mit Namen Ananias, gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend werde.“
Ein konkreter Auftrag von Gott: 1. Steh auf und geh, 2. Finde Saulus und 3. Lege ihm die Hände auf, damit er wieder sehend werde. Doch Ananias hat Bedenken, er sagt Gott seine Sorgen über diesen Auftrag. Er weiß genau, dass Saulus von den Hohenpriestern die Erlaubnis hat, die Gläubigen zu fesseln und in das Gefängnis zu werfen. Doch der Herr sagt: „Geh hin […]“. Wir dürfen dem Herrn unsere Bedenken, unsere Ängste und Sorgen über einen Auftrag mitteilen, doch wenn er sagt „Geh hin“, wie entscheidest du dich? „Ananias aber ging hin und kam in das Haus […]“. Wir wissen, dass Saulus später zu Paulus wurde und sein Leben in den Dienst des Herrn stellte und durch ihn viele Menschen zum Glauben kamen. Wenn Ananias nun nicht gegangen wäre…?
In Kapitel 10, 1ff wird Petrus auf eine Aufgabe vorbereitet. Petrus war Jude und als Jude musste man sich nach dem Gesetz rein halten, durfte keine unreinen Tiere essen und keine Gemeinschaft mit Heiden (Nichtjuden) haben. Doch durch das Werk Jesu Christi wurde er frei von diesem Gesetz. Damit hatte er zunächst noch seine Probleme, da er doch darin aufgewachsen war. Er sieht dreimal hintereinander in einer „Verzückung“ ein Leinentuch, dass an vier Zipfeln vom Himmel auf die Erde herabgelassen wird, in dem allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels waren. Er wird von einer Stimme aufgefordert zu essen, doch Petrus sagt „Keineswegs, Herr!“, doch die Stimme erklärt „Was Gott gereinigt hat, halte DU nicht für gemein!“
Petrus findet das zunächst sehr merkwürdig und versteht nicht, was Gott ihm damit sagen möchte und wehrte sich gegen Gottes Anweisung zu essen. Doch anschließend „sprach der Geist zu ihm: Siehe drei Männer suchen dich. Steh aber auf, geh hinab und zieh mit ihnen, ohne irgend zu zweifeln […]“. Als nun die drei Männer kamen „macht er sich auf und zog mit ihnen fort […]“. Später erkennt Petrus was die Vision ihm zu sagen hatte, er erklärt: „Ihr wisst, wie unerlaubt es für einen jüdischen Mann ist, sich einem Fremden anzuschließen […]“ doch „mir hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu nennen.“ In dem Haus des Fremden verkündigt er nun das Evangelium und sie kommen zum Glauben. Wenn Petrus nun nicht gegangen wäre…?
Wenn wir unseren Weg in Abhängigkeit von dem Herrn gehen, dürfen wir darauf vertrauen, dass er uns zeigt, was wir für ihn tun können. Wenn wir aufstehen und gehen, wenn er uns dazu auffordert kann Gott uns gebrauchen und wie in den Beispielen aus der Bibel Menschen zur Umkehr bringen. Bist du bereit dem Ruf des Herrn zu folgen?
Jesus Christus hat so viel für uns getan, dass er einen Anspruch auf unser Leben hat. Möchten wir unsere Wege in seine Hände geben und mit ihm Schritt für Schritt vorwärts gehen? Auf diesem Weg wird der Herr sich in deinem Leben verherrlichen. Dort wirst du das echte Glück finden, was du niemals finden kannst, wenn du nur für dich selbst lebst. Wollen wir nicht die wenige Zeit, die wir hier sind für ihn leben?
„Aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben als teuer für mich selbst, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe[…].“ Apg. 20,24
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