„Um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Eli, Eli, lama sabachthani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27,46)
Es war etwa 15 Uhr am Nachmittag, ein Stück außerhalb der Stadt Jerusalems, als Jesus mit lauter Stimme schrie: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Eine Frage, die in diesen Augenblicken für den Herrn Jesus ohne eine Antwort des Himmels blieb, auf die wir aber aus Gottes Wort eine Antwort finden können und finden müssen.
David schrieb in Psalm 37,25, dass er den Gerechten „nie“ von Gott verlassen sah. Und im Psalm 22,2, der auch aus der Feder des Königs und Hirten David stammt, finden wir die Worte, die Jesus am Kreuz ausrief.
Wenn David einmal so, und ein anderes Mal so schreibt, liegt der Hinweis nahe, dass David in Psalm 22 prophetisch von einem Anderen schreibt. Er schreibt nicht von sich, sondern vorausschauend von dem Herrn Jesus, der genau diese Worte am Kreuz von Golgatha ausrufen würde.
„Mein Gott, mein Gott!“ – Jesus hatte ein unverbrüchliches Vertrauen in Seinen Gott, obwohl Er in den finsteren Stunden erlebte wie Sein Gott Ihn verließ.
„Warum?“ – Die Antwort auf diese Frage liegt nicht in dem Herrn Jesus selbst, sondern sie liegt in Deiner und meiner Schuld. Wegen unserer Sünden musste Gott den Herrn Jesus allein lassen (1. Petrus 2,24). Er musste sich gegen Ihn wenden, weil der Herr Jesus meine Sünden auf sich nahm. Er hat sich vollständig mit meiner Schuld identifiziert.
„Hast du mich.“ – Warum gerade der Herr Jesus? Gerade Er war doch in Seinem Leben der Einzige, der Gott wirklich gefallen hatte, der ein Leben ohne Sünde und für Gott gelebt hatte (Matthäus 3,17). Jesus tat keine Sünde (1.Petrus 2,22), Er kannte Sünde nicht (2. Korinther 5,21) und Sünde war nicht in Ihm (1. Johannes 3,5). Jesus ist perfekt, völlig tadellos und gerade deshalb der Einzige, der in der Lage war, die Sünde aus der Welt zu schaffen und das Opfer zu werden.
„Verlassen!“ – Der Herr Jesus hatte es erlebt wie Seine Jünger Ihn alle verließen, Er von Judas verraten und von Petrus verleugnet wurde. Doch jetzt erlebte Er das Schrecklichste, was wir uns ausdenken können. Die Verbindung zu Seinem Gott war völlig abgeschnitten und der Herr Jesus war dem Gericht Gottes über unsere Sünden völlig ausgesetzt. Er wurde im Gericht zerschlagen! (Jesaja 53,10)
In Psalm 22,4 finden wir eine weitere Antwort auf die Frage des Herrn: „Doch Du bist heilig!“. Gott ist heilig, völlig abgesondert von der Sünde – deshalb kann Er keine Gemeinschaft mit der Sünde haben und musste Seinen Sohn Jesus Christus verlassen!
Danke Herr Jesus, dass Du das alles für mich erduldet hast und jetzt der Sieger von Golgatha bist!
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