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Sebastian Achenbach

Wie Gott sich dem Menschen vorstellt (5) - Der gute Hirte


Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. [Joh. 10,11]

Beim Lesen der Bibel begegnet uns schon früh im Alten Testament der Hirte mit seinen Schafen. Der erste Hirte, über den uns berichtet wird, war Abel. Abraham war ein Hirte mit großen Herden. Isaak und Jakob hatten große Tierbestände und gerade Jakob war ein ausgezeichneter Schafzüchter. Mose wurde, nach seiner Ausbildung am Königshof, zu einem Schafhirten ausgebildet. In seiner Geschichte, als Führer des Volkes Israel, begegnet uns die vorbildliche Bedeutung der Hirten-Schaf Beziehung sehr eindrücklich. David, der Jüngste unter seinen Brüdern, war ein Hirte, der von großem Mut und Hingabe gekennzeichnet war. Er hat es sogar mit dem Löwen und Bären aufgenommen, um seine Schafe zu schützen. Bei ihm lernen wir im Besonderen die Eigenschaften eines vorzüglichen Hirten kennen.


Ich möchte dich an dieser Stelle einladen, deine Bibel selbstständig weiter auf Personen zu untersuchen, die Hirten waren, um herauszufinden, welche besonderen Eigenschaften sie ausgezeichnet haben.


Alle Hirten, die du findest, waren gute Hirten, aber keiner von ihnen war „der gute Hirte“.

Dieses Prädikat konnte nur der Herr Jesus für sich in Anspruch nehmen. Nur ER hat ein Recht darauf.


Vielleicht fragst du dich jetzt, worin dieses Recht begründet liegt? War der Herr Jesus ein so viel besserer Hirte? Hat er sich besser um seine Schafe gekümmert? Die Wahrheit ist: Er hat gar keine Schafe besessen. Ob er jemals Schafe gehütet hat, weiß ich nicht. Gelernter Hirte war er jedenfalls nicht. Er hatte den Beruf des Zimmermanns gelernt.


Das zeigt uns also recht deutlich, dass es sich bei der Aussage des Herrn Jesus um ein Bild handelt, das er anwendet, um die Beziehung zwischen sich, dem Hirten, und den Menschen, als Schafe, deutlich zu machen.


Wenn du dich gedanklich kurz in die Rolle eines Schafes versetzt und überlegst, wie ein perfekter Hirte sein müsste, dann hatte bereits David ähnliche Gedanken. Auch er hat sich diese Frage schon gestellt. Der Psalm 23, den du bestimmt kennst, ist das Ergebnis seiner Überlegungen. Der HERR war in seinen Augen in jeder Hinsicht der beste, ja der perfekte Hirte. Wenn du die ersten Worte in diesem Psalm liest, kannst du förmlich spüren, wie stolz David ist, dass der HERR sein Hirte ist. Wer wollte nicht auch in seinem Leben von einem solchem Hirten geführt und versorgt werden, wie ihn David kannte?


An der Stelle kommen wir jetzt wieder auf den Punkt zurück, warum der Herr Jesus sich berechtigterweise als „der gute Hirte“ bezeichnen kann.


Der Herr Jesus hat sich dadurch ausgezeichnet, dass er sein Leben für seine Schafe gegeben hat. Das ist das Einzigartige! Er hat sein Leben für alle die, die an IHN glauben gegeben. Für sie ist er in den Tod gegangen, damit alle, die an IHN glauben, „Leben in Überfluss“ [Joh. 10,10] haben. Das war etwas, was nur der Herr Jesus tun konnte. Niemand sonst war dazu im Stande!


Du fragst: „Warum?“


Nun, die Antwort ist, dass der Herr Jesus der einzige gerechte und sündlose Mensch ist, der je auf dieser Erde gelebt hat [1. Pet. 2, 22+23; 1. Pet. 3,18]. Alle anderen Menschen, ich und du eingeschlossen, sind Sünder und haben eine böse, verdorbene Natur, die nichts von Gott wissen will und nichts hervorbringt, was Gottes Annahme findet [Psalm 14, 2+3]. Um dich und mich zu retten und zu einem Schaf in seiner Herde zu machen, ist er am Kreuz der Sündenträger geworden. Dort hat er meine Schuld zu seiner eigenen gemacht [Psalm 40, 13; 1. Pet. 2, 24]; - das ist es, was ihn zu „dem guten Hirten“ macht. Niemand sonst konnte so etwas tun.


Die Motivation dahinter ist Liebe. Göttliche Liebe, die dort liebt, wo keine Gegenreaktion zu erwarten ist. Ja, so ist Gott. So liebt er dich. Er will nicht, dass irgendein Mensch verloren geht [2.Pet. 3, 9]. Darum hat er uns sein ganzes Herz voller Liebe gezeigt, als er seinen Sohn Jesus Christus gab [Joh. 3, 16]. Du kannst die Größe der Liebe darin erkennen, dass der Herr Jesus sein Leben hingegeben hat [1. Joh. 3, 16].


Kennst du IHN schon als „den guten Hirten“, der sein Leben für seine Schafe gelassen hat? Als den, „der dich geliebt, und sich selbst für dich hingegeben hat“ [nach Eph. 5, 2]?


Was ist deine Antwort auf eine solche Liebe? Kann er nicht erwarten, dass wir IHM dankbar sind und deshalb gerne in seiner Herde laufen? Kann er nicht erwarten, dass wir IHM folgen und nahe bei IHM, dem guten Hirten, bleiben?


Das ist nicht immer leicht, weil wir den Schafen im Natürlichen oft ähneln und von Eigenwillen gekennzeichnet sind. Auch als Gläubige sind wir davon nicht frei.


Damit das gelingt ist es wichtig, den Blick auf den Herrn Jesus gerichtet zu haben. Beschäftige dich mit seinem Erlösungswerk. Lies die Evangelien und denk darüber nach, wie schwer das Werk am Kreuz für IHN war. Was es IHN gekostet hat, dich zu einem Schaf in seiner Herde zu machen [1. Pet. 1, 18+19]. Vertiefe dich beim Lesen der Psalmen in seine Leiden, die er erlitten hat, nicht nur von den Menschen, sondern auch im Besonderen von Gott, im Strafgericht über die Sünde [Ps. 22, 42, 69, 88, 102, …].


Darin liegt der Schlüssel zu Dankbarkeit, zu echter Liebe und Hingabe an den, der sein Leben gelassen hat: Den guten Hirten!


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