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Christian Achenbach

Wofür sind Geistesgaben da? – Sprachenrede (3)


„Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung.“ (1.Korinther 14.4)


Wofür sind die Geistesgaben eigentlich da, die Gott der Heilige Geist jedem einzelnen Gläubigen gibt? Was ist der Zweck der Gaben?


Jedes Glied am Leib Christi, der Gemeinde Gottes, hat von Gott ganz individuell eine oder sogar auch mehrere Geistesgaben bekommen (1.Kor 12,11). Eine Geistesgabe ist ein Geschenk Gottes, dass wir völlig unverdient bekommen. Es ist reine Gnade. Am besten schaust Du einmal in Ruhe in 1.Korinther 12, Epheser 4 und Römer 12 nach, welche Geistesgaben es gibt.


Wenn wir uns die Frage nach dem Ziel und Zweck der Gaben stellen, bekommen wir eine deutliche Antwort in 1. Kor 12,7: „Einem jeden aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben.“

Wir alle brauchen uns gegenseitig als Glieder am Leib Christi. Ein Glied kann nicht ohne die anderen Glieder. Das ist auch der Grund dafür, dass wir die Geistesgaben von Gott nicht zum Selbstzweck oder für uns selbst bekommen haben, sondern um sie zum Segen und Nutzen der anderen Glieder zu gebrauchen.


"Je nachdem jeder eine Gnadengabe empfangen hat, dient einander damit als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes." (1. Petr 4,10)


Du siehst, auch Petrus bestätigt noch einmal, dass Gott uns die Gnadengaben gibt, um damit einander zu dienen. Wir werden von Gott selbst geadelt, seine Gnade auf eine gute und treue Weise zu verwalten und sie nicht egoistisch zu gebrauchen.


In Bezug auf die Gabe des Sprachenredens hört man häufig die Argumentation, dass man die Gabe ja auch für sich selbst und zur eigenen Auferbauung gebrauchen könne. Das klingt erst einmal schlüssig, wenn man den obigen Vers aus 1. Kor 14,4 ohne den Textzusammenhang liest. In dem Vers geht es jedoch darum, dass die Gabe der Weissagung (Reden aus der Gegenwart Gottes in die Umstände der Zuhörer hinein) und die Gabe des Sprachenredens (Reden in Fremdsprachen, ohne diese erlernt zu haben) im Hinblick auf die Erbauung gegenübergestellt werden.


Wer in der Gemeinde weissagt, erbaut die Gemeinde. Wer in der Gemeinde in einer Sprache redet (ohne, dass ein Ausleger da ist), erbaut lediglich sich selbst und sonst niemanden. Um es auf den Punkt zu bringen, wäre das reiner Egoismus, da eine Gabe niemals der eigenen Befriedigung dienen soll, sondern zum Nutzen des Leibes Christi.

Der obige Vers ist also auch nicht als Legitimation zu verstehen, dass man nun für sich selbst, wenn niemand anderes dabei ist, in Sprachen reden könne und der geistliche Nutzen daraus die Selbstauferbauung sei.


Die Sprachenrede sollte zudem zu einem Zeichen für die Ungläubigen sein (1.Kor 14,22; 1. Kor 1,22). Wie kann das sein, wenn ich die Gabe ausschließlich für mich selbst gebrauche? Der Gebrauch einer Gnadengabe für sich selbst ist völlig absurd.


Zum Nachdenken: Paulus hatte unter anderem die Gnadengabe der Heilungen. In Apg. 28,8 kannst Du nachlesen, dass er den Vater des Publius heilte, der an Fieber und Ruhr erkrankt war. Paulus selbst hatte wohl eine Augenkrankheit, sein treuer Begleiter Timotheus ein Magenleiden. Interessanterweise liest Du in Gottes Wort nichts davon, dass er sich selbst oder auch Timotheus geheilt hätte. Er gebrauchte seine Gaben nicht für sich selbst.


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