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Zu groß, um ganz verstanden zu werden


„Kannst du die Tiefen Gottes erreichen oder die Vollkommenheit des Allmächtigen ergründen? Himmelhoch sind sie - was kannst du tun? Tiefer als der Scheol - was kannst du erkennen? Länger als die Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer.“ (Hi 11,7-9)


Gott ist unfassbar groß. Er ist größer als unsere größten Den­ker, größer als die höchsten menschlichen Vorstellungen. Kein Geschöpf kann Ihn ergründen.


Stephen Charnock sagte: „Es ist sichtbar, dass Gott existiert. Es ist unsichtbar, wie Er ist.“ Und Richard Baxter bemerkte: „Man kann Gott wohl kennen, aber man kann Ihn nicht verstehen.“


Wir können das von Gott erkennen, was Er in Schöpfung, Vorse­hung, Gewissen, Erlösung, in der Bibel und in unübertroffener Deutlichkeit in der Person Christi von sich offenbaren wollte. Obwohl niemand Gott jemals gesehen hat, „hat Ihn der eingebo­rene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, kundgemacht“ (Joh 1,18). So vollkommen hat der Sohn den Vater offenbart, dass Er sagen konnte: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14,9).


Wenn wir Gott ganz verstehen könnten, wären wir so groß wie Er. Wenn Er ein geschnitztes Götzenbild wäre, wären wir größer, weil wir Ihn entworfen und hergestellt hätten. Wenn Er nur ein Mensch wäre, könnten wir Ihn verstehen, weil wir Ihm gleich wären. Sogar wenn Er ein Engel wäre, ginge das nicht über unser Verständnis hinaus, weil Er wie wir ein geschaffenes Wesen wäre.


Aber wie sollten wir einen Gott verstehen, der keinen Anfang hat, der alle Macht, alles Wissen und alle Weisheit besitzt und der sich überall zugleich befindet? Wie können wir verstehen, dass der eine Gott in drei gleichartigen Personen existiert - Vater, Sohn und Heiliger Geist? Oder wie können wir das Geheimnis der Inkarnation verstehen - wie der Herr Jesus Christus wahrer Gott und zugleich wahrer Mensch sein kann?


Weil wir Ihn nicht verstehen können, können und müssen wir Ihm mit tiefster Ehrfurcht gegenübertreten. Wir müssen ein­fach singen, lieben und staunen, wenn wir Seine unendliche Ma­jestät betrachten. Und wir müssen uns in angemessene Demut kleiden, wenn wir erkennen, wie seicht und vergänglich wir im Vergleich zu Ihm sind!


W.D.


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