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Spurensuche im Alten Testament - Die Karmesinschnur


In unserer Sonntagsserie wollen wir uns heute mit einer Begebenheit aus dem Buch Josua Kapitel 2 beschäftigen.


Bitte lies zuerst den Text in Josua 2 und Josua 6, 22 + 25.


Der Bericht erzählt uns von der Zerstörung Jerichos durch das Volk Israel als erste Stadt, die sie im Land Kanaan besiegten. Die Stadt wurde vollkommen zerstört und alle Einwohner bis auf die Hure Rahab und ihre Familie getötet. In dem gerechten Gericht Gottes über diese Menschen, welches Er durch Sein Volk ausführen ließ, wurde Rahab verschont. Sie hatte vorher die Kundschafter versteckt, das Gericht Gottes akzeptiert und sich auf die Seite des Volkes Gottes gestellt. Als Erkennungszeichen hängte sie eine Schnur aus Karmesin an die Außenseite ihres Hauses, das in die Stadtmauer eingelassen war. So konnten die Israeliten erkennen, dass dieses Haus vor dem Gericht verschont werden sollte und Gott hier kein Gericht mehr forderte. Rahab und ihre Familie wohnten nach der Zerstörung Jerichos bei dem Volk Israel und wurden von ihnen geduldet. Erstaunlich ist, dass wir Rahab im Neuen Testament in der Liste der menschlichen Vorfahren Jesu wiederfinden. (Matthäus 1,5) Ihr Glaube wird im Neuen Testament als nachahmenswert dargestellt, obwohl es sich menschlich gesehen um Landesverrat handelte. (Hebräer 11,31 und Jakobus 2,25)


Soweit zur Geschichte Rahabs, in der diese Karmensinschnur eine ganz entscheidende Rolle spielte. Sie war das äußere Zeichen, das Rahab und ihre Familie schützte und ihr Leben rettete. Karmesin wird auch als roter Purpur oder Scharlachrot übersetzt, wobei im Grundtext das gleiche Wort verwendet wird. Es war eine exklusive Farbe, die aus einem Insekt gewonnen wurde. Da es so schwer war diese Farbe zu gewinnen, war sie auch sehr kostbar und wurde nur für besondere Kleider und Stücke verwendet wie z.B. den Vorhang und die Teppiche der Stiftshütte, die Kleidung des Hohenpriesters und für königliche Gewänder. Im Neuen Testament kommt sie als Merkmal für Reichtum, äußere Ehre und eine hohe Stellung vor. (z.B. in Lukas 16,19 oder auch Offenbarung 18,12)


In der Karmesinschnur und den Umständen, für die sie bei Rahab verwendet wurde, können wir ein Bild davon erkennen, dass wir durch den Tod des Herrn Jesus vor dem Gericht über unsere Sünden verschont werden. Das Rot des Karmesinfadens erinnert uns daran, dass wir erkauft sind mit dem kostbaren Blut Christi (1. Petrus 1,19). Nur Sein Tod konnte den Preis bezahlen, weil Er so unglaublich wertvoll von Gott gesehen wird. In Psalm 22,7 vergleicht Jesus Christus sich prophetisch mit einem Wurm, gerade so einem, aus dem die Karmesinfarbe gewonnen wurde. Im hebräischen Urtext steht hier dasselbe Wort “tola”! Genauso auch in Jesaja 1,18: “Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden; wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden.”


Wie wunderbar uns Gottes Wort doch in den Einzelheiten und in der Genauigkeit, wie es sich ausdrückt, überall und immer wieder den Herrn Jesus vorstellt.


Dann können wir weiter daran denken, dass Er vor Seiner Kreuzigung von den Soldaten in einen Purpurmantel gehüllt wurde, um Ihn zu schlagen und verspotten. (Matthäus 27,28; Johannes 19,2 + 5) Hier wurde Er verachtet und verspottet und Ihm der Reichtum und die Königswürde verwehrt. Er wurde misshandelt, verlacht und schließlich gekreuzigt.


Doch es kommt der Augenblick, wo Er mit königlicher Würde und Ehre bekleidet sein und dies vor allen Menschen sichtbar werden wird. Alle werden niederknien und Ihn anbeten, ja ehren, damit Gott die Verherrlichung wird. (Philipper 2,9)


Preis und Dank sei Ihm, “dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.” (2. Korinther 8,9) Er hat Seine königliche Würde und Seinen Reichtum als Herrscher der Welt für eine Zeitlang verborgen, ist Mensch geworden, um sterben und somit für unsere Sünden bezahlen zu können. Wie Rahab sind wir, sofern wir an Ihn glauben, in Seinem Wert vor Gott vor dem Gericht geschützt und gehören nun Gottes Volk und Seiner Familie an!

Wir rühmen, Herr Jesus, die Kraft Deines Blutes, den Wert Deines Opfers, Dein göttliches Tun; verdanken wir ihm doch unendlich viel Gutes: Auf sicherem Grund darf der Glaubende ruhen!


Dieses sühnende Opfer, am Kreuz geschlachtet, bezeugt in den Schriften von alters her schon, ist überaus wertvoll vom Vater erachtet, weil Du Dich gegeben, Sein eigener Sohn! - Paul Waltersbacher, Lied 208 aus “Kleine Sammlung Geistlicher Lieder”


Dein Opfer für Gott von unendlichem Wert, hat Sühnung für immer getan, hat Ihn, den Gerechten, befriedigt, geehrt. Lamm Gottes, Dich beten wir an! - Paul Waltersbacher, Lied 240 aus “Kleine Sammlung Geistlicher Lieder”


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