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Spurensuche im Alten Testament - Ich suche meine Brüder


“Und er sprach: Ich suche meine Brüder;” (1.Mose 37,16)


Suchst Du Deine Brüder und Schwestern im Glauben? Hast Du echtes Interesse an Deinen Glaubensgeschwistern? Joseph war von Seinem Vater Jakob aus Hebron ausgesandt worden, um “nach dem Wohlergehen seiner Brüder” (1.Mo 37,14) und dem “Wohlergehen” des Viehbestandes zu schauen.


Bereitwillig hatte sich Joseph auf den Weg gemacht, konnte seine Brüder aber nicht in Sichem finden, wo sie eigentlich die Tiere weiden wollte. Als er nach einer Zeit der vergeblichen Suche auf dem Feld “umherirrte” fand ihn ein Mann. Auf die Frage: “Was suchst du?”, gab Joseph die eindrückliche Antwort: “Ich suche meine Brüder!”


Der weitere Weg führte Joseph nach Dothan, wo er seine Brüder fand, die ihn schließlich aus tiefem Hass heraus in eine Grube warfen und an eine Händlerkarawane verkauften.


Als der Herr Jesus auf diese Erde kam, war Sein Ziel “zu suchen und zu erretten, was verloren ist.” (Lk. 19,10) Doch schon von Geburt an, war Jesus der Verworfene, den man nicht haben wollte. Man wollte Ihn töten, weil Er die Menschen ins Licht stellte und ihr böses Tun offenbar machte. Er kam zu Seinem eigenen Volk, aber seine eigenen Landsleute nahmen ihn nicht auf (Joh. 1,11). Sein Weg führte von der Krippe bis an Kreuz, wo Er starb, um verlorene Sünder mit Gott zu versöhnen. Der Herr Jesus war gekommen, um Verlorene zu suchen. Seine Liebe galt jedem Einzelnen.


Welche Einstellung hast Du Deinen Glaubensgeschwistern gegenüber? Wir leben in einer Zeit der Kritik, wo wir lieber Fehler suchen, als das uns das “Wohlergehen” unserer “Brüder” ein echtes Anliegen ist.


Jakobus sagt: “Redet nicht gegeneinander, Brüder.” (Jak 4,11) und doch kommen uns so schnell Kritik und schlechte Worte über die Lippen, wenn ein Bruder eine Sache anders beurteilt als wir, nicht unsere Meinung teilt, in seinem Dienst mehr geachtet wird oder einen Dienst ausfüllt, der für uns nicht so naheliegend ist.


Im Johannesevangelium werden wir ermutigt einander die Füße zu waschen (Joh. 13). Dazu ist Demut nötig. Wir müssen uns vor unserem Bruder “niederknien”, wenn wir entdecken, dass er sich durch irgendetwas beschmutzt hat. Sünde im Leben meines Bruders lässt sich nicht “von oben herab” bereinigen, sondern nur dann, wenn ich meinem Bruder oder meiner Schwester in der Gesinnung meines Meisters diene. Nur in Demut kann ich meine “Brüder suchen”. Übrigens, bist Du Dir bewusst, dass Du den Dienst Deiner Glaubensgeschwister auch von Zeit zu Zeit nötig hast?


Joseph hatte alle Seine Brüder im Herzen als er sich auf den Weg nach Sichem machte. Philemon wird von Paulus dafür geadelt, dass eine tiefe Liebe “zu allen Heiligen hatte” (Phlm. 5). Die Liebe zu allen Kindern Gottes beschränkt sich nicht auf die oft wenigen Geschwister einer Ortgemeinde oder einer bestimmte Gemeinderichtung, sondern sucht nach dem Wohlergehen des ganzen Leibes Christi (1. Kor 12,25). Hast Du ein Herz für alle Glaubensgeschwister an Deinem Wohnort?


Gott wünscht sich, dass wir in der Gesinnung des Herrn Jesus das Beste für unsere Brüder suchen! (Ps 122,9)


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